StartAlle NewsGhost of Tsushima - Tradition. Tapferkeit. Ehre. (Review)

Ghost of Tsushima – Tradition. Tapferkeit. Ehre. (Review)

Die Ära der PlayStation 4 neigt sich dem Ende zu. Mit Ghost of Tsushima erschien letzte Woche einer der letzten großen Exklusivtitel dieser Konsolengeneration. Wir haben uns angesehen, ob das Samurai-Abenteuer von Sucker Punch Productions dem Hype gerecht wird.

Ghost of Tsushima versetzt den Spieler in das feudale Japan. Im Jahr 1274 sieht sich die Insel Tsushima einer Invasion der mongolischen Armee ausgesetzt. Unser Einstieg in das Spiel ist die entscheidende Schlacht um die Insel. Wir finden uns in der Rolle des Samurai Jin Sakai wieder. Als Neffe des Fürsten stehen wir gemeinsam mit diesem an vorderster Front. Die Samurai stehen als letzte Verteidigung zwischen den Mongolen und den Inselbewohnern und so ziehen wir an der Seite unserer Verbündeten in einen grausamen Kampf. Die japanischen Truppen werden gnadenlos niedergemetzelt – die Samurai sind Geschichte und die Insel verloren. Jin selbst kommt allen Widrigkeiten zum Trotz gerade so mit dem Leben davon. Und hier beginnt Ghost of Tsushima.

Unsere Ausgangslage könnte schlechter nicht sein – schwerverletzt und ohne Verbündete befinden wir uns auf der Insel Tsushima, unserer Heimat, die von den Mongolen unterjocht wurde und unter deren Herrschaft leidet. Nun liegt es an uns, dem nächsten Fürsten, die Insel zu befreien und unser Volk vor den Invasoren zu retten. Auf der Suche nach Verbündeten begeben wir uns gemeinsam mit Jin auf eine Reise, die dem Samurai alles abverlangt und ihn vor die wahrscheinlich schwierigste Entscheidung seines Lebens stellt. Um das Volk zu retten, muss er dessen Wohl über seine eigenen Prinzipien stellen, den Ehrenkodex der Samurai brechen und zum Ghost of Tsushima werden.

Die Reise beginnt

Mit Ghost of Tsushima haben Sucker Punch Productions ein Open-World-RPG geschaffen, das dem Spieler unzählige Freiheiten bietet. Bereits zu Beginn können wir die Insel Tsushima völlig frei erkunden. Auch was die Story anbelangt bieten uns die Entwickler von Anfang an einen großzügigen Spielraum. Statt einer einzelnen Main-Quest können wir ab Spielbeginn aus mehreren Quests wählen, die die Story voranbringen. In welcher Reihenfolge wir diese Aufgaben erfüllen, steht uns völlig frei und wird allein durch unsere persönlichen Interessen beeinflusst.

Unser Hauptziel ist es, Verbündete um uns zu scharen, die uns im Kampf gegen die Mongolen unterstützen und uns schlussendlich dabei helfen sollen, die Insel zu befreien. Auf dem langen Weg dorthin erhöhen wir unsere Statuswerte, verbessern und erweitern unsere Ausrüstung und erlernen neue Kampftechniken. Sobald wir uns für eine Aufgabe entschieden haben, machen wir uns auf dem Rücken unseres Pferdes auf den Weg durch das besetzte Tsushima. Ghost of Tsushima verzichtet hier auf traditionelle Navigationsmethoden wie eine Minimap, Pfeile oder eine Leuchtspur. Jin Sakai lässt sich stattdessen vom Wind leiten. Dieser weht immer in Richtung des von uns ausgewählten Ziels und weist uns so diskret und doch gut erkennbar den Weg.

Vom Winde verweht

Doch was wäre ein Open-World-RPG ohne Side-Quests? Ghost of Tsushima ist voll davon und während wir vom Wind geleitet durch die beeindruckenden Landschaften Tsushimas reiten, kreuzen zahlreiche davon unseren Weg. Und die bieten eine wirklich ausgezeichnete Möglichkeit, um sich komplett im Spiel zu verlieren. Wer kennt es nicht, am Weg zur Main-Quest „nur kurz“ diese eine kleine Side-Quest abschließen? Eine Stunde später beeindruckt unser Krieger in brandneuer Rüstung und mit einer Handvoll neuer Gegenstände im Inventar – nur die Main-Quest ist immer noch nicht abgeschlossen.

Ghost of Tsushima bietet ein extrem hohes Potential, sich in Side-Quests zu verlieren und so weht uns der Wind kreuz und quer über die Karte, immer auf der Suche nach neuen spannenden Aufgaben. Und hier liegt auch schon das erste kleine Problem. Denn während die Hauptstory zweifelsohne durchgehend aufregend und fesselnd ist, gelang es auch den Entwicklern von Sucker Punch Productions nicht, komplett auf eher eintönige und sich wiederholende Side-Quests zu verzichten, wie man sie in derartigen Spielen nur zu oft findet. Während hinter einem Teil der Nebenmissionen wirklich kreative und schöne Geschichten stecken, trifft man leider auch immer wieder auf Tötungs-, Eskortier- oder Lieferaufgaben, die komplett nach Open-World-Schema F ablaufen.

Epische Kämpfe & geschicktes Meucheln

Auch das Kampfsystem in Ghost of Tsushima bietet dem Spieler einige Freiheiten bezüglich der Herangehensweise an Kämpfe. Anfangs nur mit einem Schwert bewaffnet, erweitern wir unser Waffenarsenal recht schnell um Bogen, Wurfmesser, Rauchbomben und zahlreiche weitere Gegenstände. Mithilfe von Ressourcen, welche über die komplette Spielwelt verstreut sind, können wir unsere gesamte Ausrüstung außerdem stetig verbessern. Im Schwertkampf müssen wir darauf achten im rechten Augenblick anzugreifen, auszuweichen oder gegnerische Angriffe zu parieren. Gelegentlich macht uns hier die Kameraführung das Leben schwerer als nötig, was aus einem epischen Duell hin und wieder eine ungeschickte Stolperei werden lässt. Der Bogen und unser Messer hingegen ermöglichen es uns, Feinde völlig lautlos zu beseitigen. Es steht uns somit frei, ob wir unsere Feinde in Mongolenlagern und anderen Gebieten still und heimlich ausschalten oder den direkten Kampf bevorzugen.

Ghost-of-Tsushima-PlayStation-Info

Mit unserem Fortschritt freigeschaltete Technikpunkte ermöglichen es uns, nach und nach neue Techniken freizuschalten, um unseren Spielstil schließlich zu perfektionieren. Gut platzierte Flashbacks zeigen uns hier immer wieder entscheidende Momente aus Jins Vergangenheit. Wie er von seinem Onkel ausgebildet und trainiert wurde und dieser während seiner Kindheit und Jugend stets darum bemüht war, den perfekten Samurai aus ihm zu machen. Diese Szenen stellen auch sehr schön Jins inneren Konflikt dar. In seiner neuen Rolle als Ghost greift er immer wieder zu Techniken, die dem Ehrenkodex der Samurai völlig widersprechen. So wird unser Krieger ununterbrochen von dem Gefühl gequält, das Erbe seiner Vorfahren und den Lebensstil, dem er sich bis vor Kurzem völlig verschrieb, zu verraten. Doch auch er weiß, dass er zum Wohle der Bevölkerung alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen muss.

Atemberaubende Schönheit

Die Landschaft, in der all das stattfindet, könnte schöner kaum sein. Ghost of Tsushima beeindruckt den Spieler mit dichten Wäldern, kleinen Gebirgen und blühenden Wiesen. Die Spielwelt macht optisch wirklich einiges her und, untermalt mit einem stimmungsvollen Soundtrack, haben die Entwickler hier wirklich ein großartiges Ambiente geschaffen. Doch optisch kann Ghost of Tsushima nicht nur in grafischer Hinsicht punkten. Auch die Gestaltung an sich ist wirklich beeindruckend. Man bekommt den Eindruck, dass die Entwickler ganz genau, um die Schönheit ihres Werkes wussten und alles taten, um diese so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Der bereits erwähnte Wind als Navigationssystem ist nur ein Beispiel für die tolle Gestaltung. So wird auch größtenteils auf Icons aller Art verzichtet und wenn doch welche vorhanden sind, sind diese sehr schlicht gehalten.

Ghost-of-Tsushima-PlayStation-Info

Ein weiteres Beispiel wären die goldenen Vögel, die den Spieler zu in der Nähe befindlichen Quests führen können statt diese auffällig zu markieren. Auch das HUD zeigt in jeder Situation nur das nötigste an. Für noch mehr Authentizität sorgt die Option, das Spiel in japanischer Synchronisation mit deutschen Untertiteln zu erleben. Echte Fans des japanischen Kinos dürfte eine weitere Option begeistern. Benannt nach dem japanischen Regisseurs Akria Kurosawa kann Ghost of Tsushima im Kurosawa-Modus auch im schwarzweiß Look japanischer Klassiker gespielt werden. In der ganzen Spielwelt verteilt, gibt es außerdem noch unzählige Collectibles zu sammeln und besondere Orte zu entdecken, die den Sammlern unter uns über die Missionen hinaus sicher noch viele Spielstunden mehr bieten.

Fazit

Ghost of Tsushima ist ein Open-World-RPG, das zwar nicht viel neu, dafür aber sehr viel richtig macht. Gewisse Gameplay-Elemente erinnern stark an die Assassin’s Creed-Reihe – besonders das Herumspringen und -klettern auf Gebäuden. Im Fokus steht eine wirklich gelungene Story und auch der Großteil der Side-Quests überzeugt mit kreativen und liebevoll geschriebenen Geschichten. Schade ist, dass man auch bei diesem Titel nicht auf die repetitiven Nebenmissionen verzichtet, die wir bereits aus gefühlt jedem anderen Open-World-Spiel kennen. Auch das Kampfsystem ist grundsätzlich gelungen und hat sicher jedem Spieler und Spielstil etwas zu bieten. Die Kameraführung fällt hier hin und wieder negativ auf, stört jedoch, wenn überhaupt, nur geringfügig.

Die Atmosphäre, welche die Entwickler geschaffen haben, ist wirklich beeindruckend und schafft es, den Spieler völlig in der Geschichte versinken zu lassen. Auch die Liebe zum Detail, die in alle gestalterischen Elemente gesteckt wurde, ist wirklich bemerkenswert, sehr durchdacht und lässt das Gamerherz höherschlagen. Wie bereits das aktuelle Spider-Man-Spiel, kommt auch Ghost of Tsushima beinahe ohne Ladezeiten aus, was einen äußerst flüssigen Spielverlauf begünstigt. Für Fans des Genres ist Ghost of Tsushima definitiv ein Muss, doch auch alle anderen dürften mit dem Spiel sicher zahlreiche aufregende Spielstunden erleben.

Mehr zu Ghost of Tsushima findet ihr hier.

Ghost of Tsushima

9.1

Story

8.0/10

Atmosphäre

10.0/10

Gameplay

8.5/10

Sound

10.0/10

Grafik

9.5/10

Umfang

8.5/10

Positiv

  • Beeindruckende Atmosphäre
  • Fesselnde Geschichte
  • Kaum Ladezeiten

Negativ

  • Teils repetitive Nebenmissionen
  • Kamera erschwert gelegentlich Kämpfe
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23 Kommentare

  1. Weil ich der allergrößte Fan von Assassins Creed bin und werde von Freunden gezwungen Ghost of tsushima auszuprobieren, da es dem Spiel ein konkurent sein soll, jedoch will ich mein AC treu bleiben, aaaaußer ich bekomm zuuuufällig ein Code ?

  2. Ich habe auf so ein Setting gehofft. Ein Traum wurde war. Als Student konnte ich mir das Spiel leider noch nicht leisten.? Würde mich aber freuen es zu gewinnen, um dann endlich spielen zu können. ?? und natürlich paar Pennys zu sparen ?.

  3. Weil es einfach ein würdiger Nachfolger für Tenchu ist.
    Das waren noch Zeiten ?

    Weil ich Augustkind bin ???? (25.08 Jungfrau) ?????????

  4. Warum ich das spiele gerne gewinnen mag? Ganz einfach Kiste, ich hab schon viel drüber gehört aber bin mir noch zu bang dafür es zu ordern. Wenn ich den Download Code gewinnen sollte dann hab ich endlich die Möglichkeit es zu daddeln ;)

  5. Nachdem ich viele Lets Plays angeschaut hatte und mich die Welt fasziniert hatte, würde ich mich sehr über das Spiel freuen. Tolle Arbeit die ihr macht

  6. Also was Sony da rausgeballert hat rockt und ich habe noch nie was gewonnen und jetzt versuche ich es hier.

    An der Stelle ein toller Test von euch

  7. Ich würde es gerne selber mal spielen, mir fehlt aber gerade das Kleingeld dafür und es sieht einfach auf Bildern toll aus

    #ps4

  8. Ist nen solides Spiel, allerdings hätte man es mit den Füchsen nicht so übertreiben müssen
    hatte schon noch 15 keinen Bock mehr auf dieses Event

  9. Bei mir steht Ghost of Tsushima etwas im Schatten von Last of US was einfach ein Meisterwerk war.
    Dahar hat es Ghost of tsushima jetzt etwas schwer bei mir obwohl ich Bock drauf habe und ein Japan Fan bin.
    Untern Strich finde ich es super ich würde sogar behaupten es ist das Samurai Spiel.
    Doch die Steuerung, Kamera und die recht holzigen Gespräche sind für mich etwas zu sehr von 2010 AS2 lässt grüßen.
    Besonders wenn man von LoU 2 kommt merkt man es so krass.
    Aber an sich ist es ein tolles Spiel und ein Exklusiv würdig. Wer Japan Fan ist sich für die Samurai interessiert für denjenigen ist das hier genau das richtige.

  10. Ich finde es super ^-^ nur finde ich die deutsche synchro nicht wirklich gelungen und deswegen spiele ich lieber auf japanisch.

  11. ist deine Meinung, ich teile die nicht aber lache auch nicht darüber wenn du das spiel nicht gut findest ist das doch vollkommen okay :)

  12. Spiele es zum Zeitvertreib, bin auch kein sonderlicher Fan von Samurai – ist auch der wohl hässlichste Hauptcharakter, den ich je gespielt habe ? Bei meiner Auswahl von etwa 300 Spielen ist dies so ziemlich weit unten auf meiner persönlichen Lieblingsliste und Punkte zum meckern hätte ich viele.
    Schon allein die Gesprächssequenzen wirken auf mich total hölzern und so schick die Grafik und das herunterfallende Laub auch sein mag, es ist für mich bereits nach kurzer Zeit zu viel des Guten, da müssten die Bäume schon längst kahl sein ?
    Leute die das Spiel über alles lieben dürfen sich also nun gerne austoben und meinem Post diese coolen Lachsmileys verteilen, ist halt nicht mein Geschmack das Spiel, aber dennoch ein Titel in den man auf jeden Fall reinschauen sollte.
    Mein persönliches Jahres Highlight wird wohl Cyberpunk, wobei ich mich auch auf Watch Dogs Legion und das neue Assassins Creed freue.

  13. Jein… Atmo top , Grafik Top, Story gut, aber die Kamera und das KS sind für mich persönlich nicht so gemacht :-P Kamera ist die schlechteste dieser Gen, das fehlende LOCK ON Feature nervt gewaltig und der Schwierigkeitsgrad zu unausgeglichen…auf leicht isses viel zu easy und macht keinen Spaß mehr , auf normal hingegen isses mir persönlich zu schwer… muss aber dazu sagen , dass ich nie ein Sekiro, Dark Souls oder auch nur irgendein AC Teil gezockt habe, bin also absoluter Neuling in diesem Kampfsystem… Bisher würd ich dem Spiel so 7,5/10 bzw. 75 % geben :-)

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