Es gab eine Zeit, da war der Begriff „Battlefield Battle Royale“ das Gaming-Äquivalent zu einem schlechten Witz. Ein Meme. Ein Gedanke, der sich irgendwo zwischen Warzone-Übersättigung und Fortnite-Wahnsinn in Foren festgesetzt hatte.
„Battlefield braucht kein Battle Royale“, hieß es damals. Ich war einer dieser Leute, die das mantraartig wiederholten. Battlefield stand für Teamplay, Chaos, heldenhafte Momente inmitten totaler Zerstörung – nicht für Hasen-hüpfende Einzelkämpfer mit pinken Skins und 300 Stunden Bau-Training.
Und doch sitze ich hier, im Jahr 2025, mit einer Kaffeetasse in der Hand, Headset auf den Ohren, und zocke Battlefield RedSec auf meiner PS5 – DICE’ und Ripple Effects kostenlose Battle-Royale-Auskopplung, die parallel zu Battlefield 6: Season One erschienen ist.
Und verdammt nochmal: Ich muss zugeben, ich lag falsch. Nicht völlig, aber genug, um mich bei den Entwicklern zu entschuldigen.
Vom Skeptiker zum Überlebenskünstler
Ich war nie ein Fan des Genres. Ich habe PUBG gespielt, bevor es Controller-Unterstützung bekam. Ich habe Warzone ertragen, bis ich von jemandem erledigt wurde, der im Bunnyhop gleichzeitig nachgeladen, eine Granate geworfen und eine philosophische Abhandlung über den „Time to Kill“-Wert halten konnte.
Battlefield war für mich immer das Gegenteil: chaotisch, taktisch, filmisch – aber gemeinschaftlich.
RedSec hat es geschafft, diese DNA zu bewahren und sie in einen Modus zu übersetzen, der mich tatsächlich überleben lassen wollte – nicht einfach nur respawnen.
Gauntlet – Der Modus, der Battlefield neu denkt
Das Herzstück des Spiels ist Gauntlet.
Acht Squads treten gegeneinander an, Runde für Runde, über mehrere Mini-Schlachten hinweg. Jede Runde ist ein anderer Auftrag: eine Komms-Station sichern, ein Evakuierungspad halten, eine Brücke sprengen.
Ziel: überleben, bevor die Zeit und das gegnerische Team es dir unmöglich machen.

Ich erinnere mich an meine erste erfolgreiche Gauntlet-Session:
Die Sonne bricht durch ein rußiges Grau, ein Helikopter stürzt in der Ferne ab, mein Squad sprintet zum letzten Zielpunkt.
Die Musik pumpt, Kugeln sirren, einer meiner Teammates schreit: „Ich hab keine Munition mehr!“, während ich blindlings eine Rauchgranate werfe, nur um Sekunden später mit einem Nahkampfangriff den letzten Gegner auszuschalten.
Als wir die Runde gewinnen, jubeln wir alle ins Mikro – vier Erwachsene, die sich benehmen wie Teenager nach einem FIFA-Sieg.
Das ist RedSec-Magie: das Gefühl, dass jedes Match eine Geschichte erzählt.
Battle Royale – Bekannt, aber anders

Denn RedSec will keine 99 Einzelkämpfer zeigen, sondern 25 Squads, die taktisch zusammenarbeiten, improvisieren und Chaos überleben.
Der Spielfluss unterscheidet sich deutlich von Warzone oder Apex Legends:
- Destruktion spielt wieder eine große Rolle. Deckung ist keine Garantie. Häuser können einstürzen, Brücken brechen, Fahrzeuge explodieren – jederzeit.
- Missionspunkte auf der Karte bringen strategische Abwechslung: Wer sie hält, bekommt Boni, Fahrzeugdrops oder Waffen-Upgrades.
- Fahrzeuge sind keine Gimmicks – sie sind Überlebenswerkzeuge. Ein defekter Panzer kann genauso gut zur Deckung oder zur rollenden Falle werden.
In RedSec geht’s weniger um das klassische „Looten & Campen“ und mehr um Bewegung, Anpassung und Timing.
Das Spiel will, dass du dich ins Chaos stürzt, nicht davor versteckst.
Technik – PS5 zeigt, was sie kann (meistens)
Technisch macht RedSec auf der PS5 richtig was her. Die Zerstörungseffekte, Lichtbrechungen und Partikelgewitter sind pures DICE-Handwerk.
Wenn ein Hochhaus einstürzt, spürt man das im DualSense – und wenn ein Jet knapp über dich hinwegfegt, vibriert der ganze Controller.
Das Sounddesign ist eine Wucht: Explosionen klingen physisch, nicht digital. Es rummst, dröhnt, zischt – und das alles in Dolby-Atmos-kompatibler Klarheit.
Die Performance bleibt im Performance-Modus mit 60 FPS weitgehend stabil, auch bei großen Explosionen und vielen Spielern.
Im Quality-Modus glänzt das Spiel Effekten, verliert aber gelegentlich etwas an Framekonstanz.
Kleinere Probleme wie Pop-ins oder Texturflackern sind selten, aber vorhanden – typische Kinderkrankheiten eines Launch-Titels.
Progression & Monetarisierung – (noch) fair
Das Free-to-Play-Modell ist überraschend angenehm.
Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge werden über Missionen oder Battle-Pass-Herausforderungen freigeschaltet – kein Pay-to-Win, kein Pflichtgrind.
Kosmetische Items gibt’s in Hülle und Fülle, aber wer nicht zahlt, fühlt sich nicht benachteiligt.
Natürlich bleibt die Frage, wie lange das so bleibt. Viele F2P-Spiele starten freundlich, nur um später zur Mikrotransaktions-Hölle zu mutieren.
Aber derzeit ist RedSec fair – man spielt, verdient und hat Spaß.
Atmosphäre & Emotionen – pure Battlefield-DNA
Was mich wirklich überzeugt hat, ist die Atmosphäre.
RedSec ist nicht das taktischste oder polierteste Battle Royale, aber das emotionalste.
Jede Runde fühlt sich wie ein improvisiertes Action-Setpiece an.
Da sind Momente, in denen du mit dem letzten Benzinrest in den Kreis driftest, während Granaten einschlagen. Oder du heilst einen Kameraden in einer brennenden Tankstelle, während der Sturm im Hintergrund tobt.
Es ist diese kontrollierte Unordnung, dieses filmische Chaos, das nur Battlefield hinbekommt.
Apex ist flüssiger, Warzone größer, PUBG realistischer – aber RedSec ist das einzige Battle Royale, das sich anfühlt wie ein Kriegsfilm, der jeden Moment explodieren könnte.
Kritik – Kein Klassiker, aber verdammt nah dran
Natürlich ist RedSec nicht perfekt.
- Die Fahrzeugbalance braucht Feinschliff – Panzer können in engen Zonen zu absurd sein.
- Kein Solo-Modus heißt: Wer keine Freunde hat, muss sich auf Randoms verlassen.
- Manche Waffen wirken noch nicht abgestimmt; einige Scharfschützengewehre sind quasi Railguns, andere fühlen sich an wie Wasserpistolen.
- Und klar: das typische „Launch-Week-Chaos“ – Serverprobleme, Audio-Bugs, zu laute Explosionssounds (aber hey, das ist irgendwie authentisch).
Trotzdem: Diese Fehler verblassen, sobald die erste Runde Fahrt aufnimmt.
Fazit – Das Battle Royale, das Battlefield verdient
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal schreibe, aber:
Battlefield RedSec ist das Battle Royale, das ich immer wollte, ohne es zu wissen.
Es ist kein Versuch, Fortnite oder Warzone zu kopieren. Es ist eine Evolution des Battlefield-Gefühls – eine Verschmelzung von Teamspiel, Zerstörung und Überleben.
Es zwingt dich, mit Fremden zu kooperieren, es belohnt Mut statt Campen, und es bietet Geschichten, die kein Skript je schreiben könnte.
Für mich ist RedSec weniger ein Spin-off als ein Statement:
Battlefield kann sich verändern, ohne seine Seele zu verlieren.
Pro & Contra
Pro:
- Intensiver Gauntlet-Modus mit Turnier-Struktur
- Zerstörung, Sound & Atmosphäre auf Top-Niveau
- Dynamisches Teamplay und filmreife Matches
- Faire Free-to-Play-Struktur
- Beeindruckende DualSense-Integration
- Authentisches Battlefield-Feeling trotz BR-Setting
Contra:
- Kein Solo-Modus
- Waffen- und Fahrzeug-Balance schwankt
- Kleinere technische Fehler (Pop-ins, Audio-Bugs)
- Performance-Einbrüche im Quality-Modus
Bewertung: 8 / 10
Battlefield RedSec ist kein neuer Meilenstein, aber ein verdammt starker Neustart. Es schafft, was kaum ein Franchise geschafft hat: Ein Battle Royale zu erschaffen, das nach sich selbst schmeckt – laut, chaotisch, heroisch.
Es ist nicht perfekt, aber es ist Battlefield – endlich wieder.
Battlefield 6 im Test – Endlich wieder ein echtes Battlefield Erlebnis!


Die technische Seite klingt gut, aber die Balance muss stimmen für mich.
Es hört sich nach Spaß an, vielleicht gebe ich es mal eine Chance.
Klingt nach einem spannenden Modus, aber ich bin skeptisch wegen der Balance.
Das Spiel hat seine guten Seiten, aber ich finde das klassische Battlefield besser.
Ich mag Battlefield, aber die Idee eines Battle Royale macht mir etwas Sorgen.
Es klingt ganz okay, aber Battle Royale ist nicht wirklich mein Ding.
Der Artikel ist interessant, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das Spiel ausprobieren werde.