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The Last of Us: Part 2 – Emotionales Auf und Ab (Review)




Das Ende einer Ära. Wie schon der Vorgänger, ist auch The Last of Us: Part 2 eines der letzten großen exklusiv Titel für die aktuelle Konsolen Generation. Neun Jahre haben Fans auf die Fortsetzung zu einem der besten PlayStation 3 Titeln gewartet. Die Erwartungen sind demnach hoch.

Ob diese Erwartungen von Teil 2 nun erfüllt werden, soll unserer Review zeigen.

Ein Neuanfang

Vier Jahre nach den Ereignissen aus Teil 1 haben sich Ellie und Joel in der Siedlung Jackson niedergelassen. Neben Joels Bruder Tommy hat Ellie auch neue Freunde gewonnen. Bis ein schreckliches Ereignis alle aus ihrer Idylle reißt und Ellie´s Rachefeldzug beginnt. Dabei wird die Geschichte neben ingame Dialogen auch in filmreifen Zwischensequenzen erzählt, die nahtlos ins Gameplay eingewoben sind. Es wird also nie merklich nachgeladen und aus der Spannung gerissen. Inszenatorisch wird hier wirklich großes Kino geboten. Vor allem was die Mimik und Gestik der Charaktere angeht. Denn die ist fast lebensecht und auch Szenen ohne ein gesprochenes Wort, können emotional berührend sein. The Last of Us: Part 2 spielt sogar mit den Perspektiven der Charaktere und wir können dadurch andere Sichtweisen besser nachvollziehen. Somit lässt sich niemand in „Gut“ und „Böse“ einreihen, sondern jeder Charakter wirkt so einfach menschlicher. Das hat oft mehr von einem Film oder einer Serie, als von einem Videospiel. 

 

Mehr Bewegungsfreiheit

Da Ellie im Vergleich zu Joel um einiges jünger ist, wurden ihr auch einige neue Bewegungen spendiert. Denn sie kann sich nun auf den Boden legen und auf dem Bauch liegend fortbewegen, um sich beispielsweise im hohem Gras zu verstecken. Außerdem hat sie gelernt zu springen, um Abgründe zu überwinden. Hinzu kommen einige Umgebungsrätsel, die viel sinnvoller in die Welt integriert wurden, als noch im Vorgänger. So müssen wir beispielsweise aus einem Raum entkommen, der jedoch komplett verschlossen ist außer das Dach. Ein gefundenes Seil können wir dann etwa über ein Rohr werfen und Ellie kann aufs Dach klettern und ist frei. Alle Animationen sind dabei butterweich und vor allem die kleinen Details wissen zu begeistern. Ellie hält zum Beispiel eine Schublade nach dem öffnen noch ein paar Sekunden fest um den Inhalt zu inspizieren. Clipping-Fehler oder grafische Ungereimtheiten kommen so gut wie nie vor. Trotzdem gibt es diese bei genauerem hinsehen.

 

Lineare Offenheit

Als Joel und Ellie in Teil 1 zum ersten Mal mit einem Pferd reiten konnten, war das ein magischer Moment. Da nun manche Bereiche deutlich an Größe gewonnen haben und sich für die Erkundung öffnen, kommen auch die treuen Begleiter nun wieder sinnvoll zum Einsatz. Die Umgebung erzählt dabei auch immer eine Geschichte und das erkunden lohnt sich wirklich, da wir nur so Upgrade-Material finden oder neue Holster für die Waffen. Denn anders als in Teil eins lassen sich diese nicht an Werkbänken herstellen. Hier können wir jetzt nur noch die Waffen aufwerten, jedoch wird dieser Vorgang mit schön anzuschauenden Animationen belohnt. Neben den Waffen können auch Ellie´s Fähigkeiten in linearen Skillbäumen verbessert werden. Anders als im Vorgänger schalten die gefundenen Lehrbücher neue Zweige frei, um seinen Spielstil weiter zu individualisieren. So kann Ellie dann besser schleichen oder schießen. Das Crafting funktioniert ansonsten wie vorher auch, bietet aber einige neue Rezepte. Trotzdem fühlen sich diese „offenen“ Abschnitte hin und wieder etwas an, als würde das Spiel damit gestreckt. Da wir aber oft mit einer Begleitung unterwegs sind und diese sich mit uns Unterhalten, fällt dieser Makel nicht so sehr ins Gewicht. Außerdem sind die Begleiter für unsere Gegner nicht mehr unsichtbar, was der Atmosphäre sehr gut tut.

 

Brutale Welt

Die Post-Apokalypse ist brutal. Das zeigen uns schon Filme und Serien wie etwa Mad Max oder The Walking Dead. Auch The Last of Us war seiner Zeit kein Kindergarten. Part 2 ist in dieser Hinsicht aber noch einmal intensiver geworden. Das liegt zum einen daran, dass die Kämpfe flüssiger von der Hand gehen. Der Nahkampf und die Schußwechsel fühlen sich einfach wuchtiger an und lassen die Intensität der Schläge und Schüsse fast spüren. Außerdem kann Ellie ihr Messer nun jederzeit benutzen und weiß dieses effektiv einzusetzen. Des Weiteren wurde die KI der menschlichen Widersacher deutlich Verbessert und damit wird das schleichen um einiges wichtiger. Vor allem da wir es diesmal auch mit Hunden zu tun bekommen, die Ellies Fährte wittern können. Das wirklich „brutale“ ist jedoch das Gegnerverhalten unter sich. Denn sie Reden miteinander und sprechen sich mit Namen an. Wenn Ellie dann einen davon erledigt, wird dieser namentlich gesucht oder betrauert. Somit fühlt sich jede Tötung noch viel intensiver an. Jedoch ist die Gewalt nie da um einfach Gewalt zu sein. Diese Welt ist nun mal brutal und wirkt so nur noch viel gefährlicher.

 

Mutationen

Aber nicht nur die menschlichen Gegner haben dazugelernt. Auch die Infizierten haben sich mit neue Mutationen weiterentwickelt. Außerdem werden wir hin und wieder in Situationen geworfen, in denen wir menschliche und Infizierte Gegner bekämpfen müssen.  Hier lassen sich auch die Gegner aufeinander hetzen um uns Luft zu verschaffen. In diesen Momenten erschafft das The Last of Us: Part 2 eine organische Welt, die so sehr authentischer wirkt. Hinzu kommt die fantastische Soundkulisse. Denn ein Clicker, der die Umgebung per Echolot abtastet klingt vor allem über Kopfhörer echt furchteinflößend. Außerdem ist die deutsche Synchronisation wie schon im Vorgänger hervorragend gelungen. Wie schon oben erwähnt zählt die Grafik zur Topklasse auf der PlayStation 4 und zeigt eindrucksvoll was noch in der Current-Gen steckt. Auf der Standard PlayStation 4, die wir zum Test benutzt haben, haben wir wenn nur kleine Lags bemerkt und die Lüftung war auch in ertragbaren Bereichen, ohne zum Düsenjet zu werden.

 

Fazit

The Last of Us: Part 2 wird nicht jedem Gefallen und das will es auch nicht. Es erzählt die Geschichte die es erzählen will und das eindrucksvoll. Das Erlebnis ist es auf jeden Fall wert erlebt zu werden. Gampelay und Cutscenes sind so nahtlos integriert, dass man nie aus dem Geschehen gerissen wird. Die Regie und das Schauspiel sind einfach Spitzenklasse und auch Clipping-Fehler muss man mit der Lupe suchen. Vorhanden sind diese natürlich auch aber sie fallen nie wirklich negativ auf. Die offenen Gebiete laden zum erkunden ein und dieses wird auch sinnvoll belohnt. Trotzdem fühlt sich diese Entschleunigung manchmal etwas zu langsam an. Das erweiterte Bewegungsrepertoire fügt sich gut ins Gameplay ein und ist bei den schlaueren Gegnern auch bitter nötig. Der Kampf ist brutal und macht die Welt dadurch noch bedrohlicher. Wer The Last of Us: Part 2 spielen möchte, sollte sich auf eine emotionale, mitreisende und brutale Reise einlassen können. Teilweise wird das auch keinen Spaß machen, aber es wird in Erinnerung bleiben und genau das ist das Ziel. Eine besser inszenierte Geschichte werden wir in dieser Generation wohl nicht mehr erleben.

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9.3

Gamplay

9.0/10

Sound

9.5/10

Story

9.5/10

Grafik

9.6/10

Atmosphäre

9.5/10

Umfang

8.9/10

Positiv

  • Mimik und Gestik
  • Nahtlose Zwischensequenzen
  • Menschliche Charaktere

Negativ

  • Fühlt sich etwas gestreckt an
  • Fortschritt manchmal zu gemächlich
  • Seltene Lag und verwaschene Texturen

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4 Kommentare

  1. Ich konnte bis jetzt leider erst 10 Stunden spielen! Aber in diesen wurde ich mehr als gut unterhalten und es ist oft eine Achterbahn der Gefühle und Emotionen! Ich bin auf die nächsten Stunden gespannt! Technisch ist es der Hammer für die PS4!

  2. ich habe es schon zum 2ten mal durchgespielt und bin extrem begeistert ist seit langem das beste was mir in die finger kam . kann es nur empfehlen

  3. ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die ersten paar Stunden nicht wirklich begeistert war. Nachdem ich es aber zu Ende gespielt habe, finde ich es von der Story her fast besser als Part 1. Part 2 ist einfach eine emotionale Achterbahn bei der alles dabei ist.

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