Freitag, November 7, 2025
NewsDan Houser zweifelt am Erfolg von Open-World-Spionagespielen – kann 007: First Light...

Dan Houser zweifelt am Erfolg von Open-World-Spionagespielen – kann 007: First Light das Gegenteil beweisen?

Der ehemalige Rockstar-Mitgründer Dan Houser hat in einem aktuellen Interview eine spannende These aufgestellt – und sie trifft mitten in eine Diskussion, die derzeit wieder aktueller ist als je zuvor.

In einem Gespräch mit Podcaster Lex Fridman sprach Houser nicht nur über das eingestellte Rockstar-Projekt Agent, sondern auch darüber, warum er glaubt, dass ein Spionagespiel in einer offenen Welt grundsätzlich nicht funktionieren kann.

Während Studios wie IO Interactive mit dem kommenden 007: First Light genau das Gegenteil beweisen wollen, erklärt Houser, warum er Zweifel hat, dass dieses Genre mit völliger spielerischer Freiheit vereinbar ist.


„Ich glaube nicht, dass es funktioniert“ – Dan Housers offene Worte

Houser erklärte, dass Rockstar damals bei Agent versucht habe, den Spionagefilm in eine offene Spielwelt zu übertragen – und daran gescheitert sei:

„Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Ich denke oft darüber nach. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das, was Spionagefilme so großartig macht, sie als Videospiel nicht funktionieren lässt.“

„Diese Geschichten sind schnell, zielgerichtet und getrieben von Druck – du musst jemanden retten, eine Bombe entschärfen, die Welt retten. Eine Open World ist dagegen oft locker, frei, und der Spieler tut, was er will.“

- Advertisement -

Für Houser liegt hier der Kern des Problems:
Ein Spion ist jemand, der unter Zeitdruck agiert, dessen Entscheidungen unmittelbare Konsequenzen haben.
Ein Spieler in einer offenen Welt hingegen möchte Freiheit, nicht ständige Kontrolle.

„Das funktioniert hervorragend, wenn man einen Kriminellen spielt – weil er per Definition niemandem gehorcht. Aber ein Spion? Der lebt vom Zwang, vom Plan, vom Countdown. Das widerspricht sich.“


Gibt es überhaupt funktionierende Open-World-Spionagespiele?

Viele Fans deuteten Housers Aussage falsch – als hätte er das gesamte Spionage-Genre abgeschrieben. Doch Klassiker wie GoldenEye 007 oder No One Lives Forever zeigen, dass lineare Spionagespiele sehr wohl funktionieren können.

Aber echte Open-World-Spionagespiele sind rar. Einige kommen dem Konzept nahe, etwa Hitman 3 mit seinen weitläufigen Sandbox-Missionen, doch echte offene Welten bieten nur wenige Titel.

Ein Beispiel ist Metal Gear Solid V: The Phantom Pain – ein Spiel, das Stealth, Taktik und offene Strukturen verbindet. Doch auch hier bleibt der Protagonist kein klassischer Spion, sondern ein Söldner.

Ein weiteres Beispiel ist das 2009 erschienene The Saboteur von Pandemic Studios. Das Spiel bot offene Gebiete im besetzten Frankreich und ließ den Spieler Sabotageakte durchführen – doch trotz seiner kreativen Idee blieb es ein Geheimtipp.

Houser könnte argumentieren, dass genau das zeigt, warum das Genre in diesem Format nicht richtig funktioniert:
zu viele Freiheiten, zu wenig Spannung.


007: First Light – ein Gegenbeweis in Arbeit?

Nun wagt sich IO Interactive, das Studio hinter der Hitman-Reihe, an genau das, was Houser für unmöglich hält: ein offenes James-Bond-Spiel.

Mit 007: First Light will das Studio nicht nur eine neue Bond-Geschichte erzählen, sondern die klassische Geheimagenten-Fantasie mit Sandbox-Gameplay verbinden.

IO hat jahrelange Erfahrung darin, Spielern Freiheit zu geben, ohne die Spannung zu verlieren. Ihre Hitman-Titel sind Paradebeispiele dafür, wie offene Systeme mit klaren Zielen funktionieren können.

Wenn jemand das Spionage-Genre in die offene Welt bringen kann, dann wahrscheinlich IO Interactive.

Doch genau hier liegt die Herausforderung:
Wie viel Freiheit verträgt ein Agent, bevor er seine Dringlichkeit verliert?
Kann ein Open-World-Spiel gleichzeitig „Mission Impossible“ und „GTA“ sein – oder ist das, wie Houser meint, ein Widerspruch in sich?


Zwischen Freiheit und Furcht – ein Genre im Spannungsfeld

Rockstar scheiterte damals mit Agent, vielleicht auch, weil das Studio seiner Zeit voraus war.
Heute, mit moderner Technik, KI-gesteuerten Missionen und dynamischen Welten, könnte der Traum vom offenen Spionagespiel näher sein als je zuvor.

Wenn IO Interactive mit 007: First Light die Balance zwischen Freiheit und Spannung findet, könnte das nicht nur Houser widerlegen – sondern ein ganz neues Subgenre begründen.

Bis dahin bleibt die Frage offen:
War Dan Houser einfach zu früh dran – oder hatte er von Anfang an recht?

Quelle: YouTube


Jetzt einkaufen und unterstützen

*Unsere Seite enthält Affiliate-Links zu Amazon. Ihr unterstützt uns durch eure Einkäufe, ohne dass zusätzliche Kosten für euch anfallen.