In den 1990er-Jahren hätte die Geschichte von PlayStation ganz anders verlaufen können – denn offenbar stand Sony kurz davor, das britische Entwicklerstudio Bullfrog Productions zu kaufen, das von Peter Molyneux gegründet wurde.
Wie der ehemalige PlayStation-Produzent Martin Alltimes im Rahmen eines 30th-Anniversary-Artikels bei The Game Business verriet, war der Deal nahezu abgeschlossen, bevor sich alles in eine andere Richtung entwickelte.
„Eines der bestgehüteten Geheimnisse ist, dass wir fast Bullfrog gekauft hätten – Peter Molyneux’ Firma“, so Alltimes. „Peter stellte uns Dungeon Keeper, ein nie erschienenes Spiel namens The Indestructibles und ein weiteres Projekt vor. Am Ende dachten wir: Es wäre einfacher und günstiger, sie einfach zu kaufen.“
EA kam Sony zuvor
Doch wie es aussieht, bekam Electronic Arts Wind von Sonys Interesse. Bullfrogs damaliger Managing Director Les Edgar soll direkt nach Sonys Angebot EA kontaktiert haben, um eine Gegenofferte zu erhalten – und EA griff zu. Zu dieser Zeit galt Peter Molyneux als einer der kreativsten Köpfe der Branche, also wollte man sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Unter EA veröffentlichte Bullfrog anschließend Klassiker wie Theme Hospital und Magic Carpet 2, bevor Molyneux das Studio verließ, um Lionhead Studios zu gründen – das später wiederum von Microsoft übernommen wurde.
Was wäre, wenn …
Die Vorstellung, dass Molyneux und sein Team Teil der PlayStation-Familie hätten werden können, wirft ein spannendes „Was wäre wenn“ auf. Sony hätte womöglich schon in den 90ern einen kreativen Kopf im Haus gehabt, der mit seinen visionären, manchmal überambitionierten Ideen perfekt zur Experimentierfreude der frühen PlayStation-Ära gepasst hätte.
Vielleicht hätte Molyneux sogar Sonys Kamera-Peripherie EyeToy beeinflusst – oder ein Projekt vorgestellt, das an sein später legendär gescheitertes Project Milo erinnert.
Eines ist sicher: Hätte Sony Bullfrog damals übernommen, wäre ein Stück Spielegeschichte wohl ganz anders verlaufen.
Quelle: The Game Business

