Gestern lief die Frist für Microsofts geplante Übernahme von Activision Blizzard ab. Laut einem aktuellen Bericht von Reuters bemüht sich Microsoft jetzt darum, die Frist schnellstmöglich zu verlängern. Eine Zustimmung von Activision Blizzard wird erwartet und gilt als Formsache.
Ursprünglich sollte der Deal bis zum 18. Juli 2023 abgeschlossen sein. Sollte dies nicht gelingen, hätten beide Parteien die Möglichkeit, vom Vertrag zurückzutreten. In diesem Fall müsste Microsoft eine Entschädigungszahlung in Höhe von drei Milliarden US-Dollar leisten. Es sieht jedoch nicht danach aus, dass es zu einem solchen Rücktritt kommt. Stattdessen hat Microsoft Berichten zufolge auf eine Verlängerung der Frist gedrängt. Die Zustimmung von Activision Blizzard wird als wahrscheinlich erachtet.
Diese Verlängerung soll sicherstellen, dass die Verantwortlichen von Activision Blizzard nicht in letzter Minute abspringen und auch andere Unternehmen, die Interesse an einer Übernahme des „Call of Duty“-Entwicklers haben, abgewehrt werden.
Obwohl es Raum für mögliche Vertragsänderungen gibt, steht fest, dass Activision Blizzard der Verlängerung der Frist zustimmen wird. Die Führungskräfte des Publishers haben in den letzten Monaten immer wieder den Wunsch geäußert, die Übernahme durch Microsoft abzuschließen.
Darüber hinaus haben beide Unternehmen kürzlich weitere Hindernisse aus dem Weg geräumt. Sie haben nicht nur einen Rechtsstreit gegen die Federal Trade Commission gewonnen, die versuchte, die Übernahme mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern, sondern auch die britische Competition and Markets Authority (CMA), die die Übernahme im April blockierte, hat ihre Bereitschaft zu neuen Gesprächen signalisiert. Die CMA hatte Bedenken, dass die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft den freien Wettbewerb im Cloud-Gaming-Markt negativ beeinflussen könnte. Nach der Niederlage der FTC vor einem US-Bezirksgericht gaben Microsoft und die CMA jedoch bekannt, nach einer Lösung zu suchen, die die Übernahme in Großbritannien ermöglicht.
Das britische Competition Appeal Tribunal (CAT) hat angekündigt, Microsofts Einspruch vorerst für zwei Monate zu pausieren, um dem Unternehmen und der CMA Raum für weitere Gespräche und Verhandlungen zu geben.