Wir schreiben 2025. Dinosaurier sind in der Popkultur wieder allgegenwärtig. Kaum ein Jahr ohne neues Jurassic-World-Spin-off, und auch spielerisch lässt man uns nicht in Ruhe. Nach Jurassic World Evolution (2018) und Jurassic World Evolution 2 (2021) steht nun Teil 3 im Parkeingang, winkt mit süßen Baby-Raptoren und ruft: „Komm, bau dir dein eigenes Chaos!“
Doch Hand aufs Herz: Brauchten wir so schnell einen dritten Teil? Überraschenderweise lautet die Antwort: Ja, wenn man auf Details, Komfort und neue Features steht. Frontier Developments hat nicht einfach Copy-Paste gemacht, sondern die Reihe sinnvoll weiterentwickelt – auch wenn das Grundprinzip natürlich gleich bleibt: Dinos bauen, Dinos füttern, Dinos ausbrechen lassen (aus Versehen, versteht sich).
Worum geht’s diesmal?
Die Story von Jurassic World Evolution 3 knüpft lose an die Kinofilme an – diesmal nach „Dominion“. Die Dinosaurier leben nicht mehr nur auf einer Insel, sondern sind weltweit verteilt. Unsere Aufgabe: Parks bauen, Schutzgebiete errichten, und nebenbei die Menschheit davon überzeugen, dass es eine großartige Idee ist, fleischfressende Echsen in Einkaufszentrennähe zu halten.

Das neue Herzstück: Generationen von Dinos
Die größte Neuerung: Dinosaurier sind jetzt nicht mehr nur Klon-Massenware.
- Babys, Jugendliche und Erwachsene unterscheiden sich optisch und im Verhalten.
- Eltern-Kind-Dynamiken: Ein kleines Triceratops-Baby läuft tatsächlich seiner Mutter hinterher.
- Genetik über Generationen: Eigenschaften wie Aggressivität oder Krankheitsanfälligkeit können vererbt werden.
Das klingt erst mal nach Detailspielerei, aber es verändert das Gefühl enorm. Plötzlich verwaltet man nicht nur „Assets“, sondern lebendige Tiere mit Geschichte. Wenn ein Velociraptor-Junges im Gehege geboren wird, ist das fast so emotional wie ein neues Haustier – zumindest bis er die Zäune testet.
Parkbau & Kreativität – diesmal mit richtigem Werkzeugkasten

- Gelände-Editor mit mehr Freiheit: Klippen, Terrassen, kleine Seen, Wasserfälle – man kann richtige Landschaftsarchitektur betreiben.
- Modularer Bau: Gebäude lassen sich erweitern, dekorieren, verbinden.
- Besucher-Management wurde vertieft: Food-Courts, Hotels, Transportwege – alles spielt stärker in die Zufriedenheit hinein.
So entsteht weniger das Gefühl, nur einen funktionalen Zoo zu bauen, sondern tatsächlich einen Jurassic Park nach eigener Handschrift.
Dino-Management – mehr als nur „Füttern & Betäuben“

- Dinos interagieren stärker miteinander: Sozialverhalten, Rangkämpfe, Gruppenbildung.
- Bedürfnisse sind feiner abgestimmt: Terrain, Wasser, Beute – ignoriert man das, ist ein Ausbruch praktisch garantiert.
- Veterinärmedizin & Forschungssystem: Krankheiten sind vielfältiger, Impfungen und Behandlungen erfordern Planung.
Man merkt: Frontier hat verstanden, dass Spieler nicht nur Monster sehen wollen, sondern eine Simulation, die echte Konsequenzen hat.
Chaosfaktor – oder: Warum immer alles schiefgeht
Natürlich bleibt Jurassic World Evolution 3 dem Motto treu: „Was schiefgehen kann, geht schief.“
- Tropenstürme reißen Gehege ein.
- Saboteure stören die Energieversorgung.
- Raubsaurier sehen Zäune eher als Einladung denn als Grenze.

Technik & Präsentation auf PS5
Auf der PS5 macht das Spiel eine solide Figur.
- Performance: Im Performance-Modus läuft alles flüssig, auch bei größeren Parks.
- Grafik: Die Dinos sind fantastisch animiert, ihre Hauttexturen wirken fast fotorealistisch. Die Umgebung ist hübsch, aber nicht spektakulär – man merkt, dass Fokus auf den Tieren liegt.
- Sound: Von Raptorenschreien bis T-Rex-Brüllen – Gänsehaut. Der Soundtrack begleitet stimmungsvoll, ohne aufdringlich zu sein.
Kritik: Ladezeiten sind manchmal länger als erwartet, gerade beim Parkwechsel. Und obwohl die Dinos großartig aussehen, wirken Gebäude und Besucher noch etwas generisch.
Steuerung mit dem DualSense
Die Steuerung wurde für Konsole spürbar optimiert:
- Menüs sind klarer strukturiert.
- Platzieren und Drehen von Gebäuden geht flott von der Hand.
- Der DualSense bringt Vibrationen bei Katastrophen, was die Spannung erhöht (Sturm? Base bebt!).
Natürlich bleibt die Präzision einer Maus am PC überlegen, aber auf der PS5 fühlt sich alles spielbar und durchdacht an.
Langzeitspaß & Wiederspielwert

- Kampagne: Solide inszeniert, aber eher Einführung in die Mechaniken.
- Herausforderungsmodus: Perfekt für Tüftler, die sich mit begrenztem Budget und schwierigen Bedingungen messen wollen.
- Sandbox: Hier entfaltet sich die eigentliche Magie – alle Dinos, alle Werkzeuge, keine Einschränkungen.
Dank der neuen Features (Babys, Gelände, Modularbau) hat die Sandbox so viel Tiefe wie nie zuvor. Wer gern „sein Ding“ baut, kann hunderte Stunden versenken.
Kritikpunkte – warum keine 10/10?
- Innovationen ja, Revolution nein: Teil 3 macht vieles besser, aber bleibt der Grundformel treu. Wer Evolution 2 gehasst hat, wird hier nicht plötzlich bekehrt.
- Besucher-KI: Auch 2025 laufen Menschen in Katastrophen stoisch in die falsche Richtung – Comedy pur, aber immersionstechnisch schwach.
- Technik: Ladezeiten und Pop-Ins trüben den Next-Gen-Glanz ein wenig.
- Mikromanagement: Manche Spieler könnten sich von den vielen neuen Reglern erschlagen fühlen.
Fazit – Der (fast) perfekte Dino-Park
Jurassic World Evolution 3 ist kein radikal neues Spiel, sondern eine konsequente Weiterentwicklung. Wer Teil 1 und 2 mochte, bekommt hier die beste Version des Dino-Managements. Babys, Generationssystem, besserer Baukasten, lebendigere Parks – das alles sorgt für mehr Tiefe und Motivation.
Ja, es ist manchmal frustrierend. Ja, es wiederholt sich in seinen Grundmechaniken. Aber wenn man sieht, wie ein frisch geschlüpfter Velociraptor zum ersten Mal die Welt erkundet, dann weiß man: Genau dafür hat sich der dritte Teil gelohnt.
Pro & Contra
Pro:
- Süße Dino-Babys mit Generationssystem
- Deutlich verbesserter Parkbau mit Gelände-Editor
- Atmosphärische Kampagne mit globalen Schauplätzen
- Fantastische Dino-Modelle und Animationen
- Sandbox-Modus mit enormem Wiederspielwert
- Optimierte Steuerung auf der PS5
Contra:
- Keine völlige Revolution, eher Feinschliff
- Besucher und Gebäude optisch blasser als Dinos
- Teilweise lange Ladezeiten, Pop-Ins
- KI-Logik der Menschen bleibt Comedy-Material
Bewertung: 8,7 / 10
Jurassic World Evolution 3 ist der bislang stärkste Ableger der Serie. Kein perfektes Spiel, aber eine würdige Weiterentwicklung mit viel Liebe zum Detail. Wer schon immer seinen eigenen Park wollte – diesmal inklusive Dino-Babys und echter Familienbande – kommt hier voll auf seine Kosten.









Das Spiel klingt okay. Ich habe die vorherigen Teile nicht gespielt, aber es gibt viele neue Features.
Der Artikel ist interessant. Ich mag Dinos, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das Spiel kaufen soll.