In der Welt der Online-Shooter brodelt es – nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch hinter den Kulissen. Mark Rubin, einst leitender Produzent bei Call of Duty und zuletzt Projektleiter von XDefiant, hat sich mit deutlichen Worten zur aktuellen Entwicklung der Branche geäußert – und rechnet dabei indirekt mit seinem früheren Arbeitgeber Activision ab.
Kritik an der Shooter-Industrie: FOMO statt Fairness
In einem emotionalen Statement reagierte Rubin auf den Dank eines Spielers für XDefiant – und nutzte die Gelegenheit, um grundsätzliche Kritik zu üben. Ihm zufolge steht bei vielen modernen Shootern nicht mehr die Spielqualität im Mittelpunkt, sondern die Frage: Wie lange können wir Spieler im System halten?
Rubin kritisiert insbesondere:
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FOMO-Mechaniken (Fear of Missing Out), die künstlich Druck auf Spieler erzeugen
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Matchmaking-Systeme, die weniger auf faire Matches, sondern auf langfristige Nutzerbindung ausgerichtet sind
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Überdimensionierte Marketingbudgets, mit denen Qualität überdeckt wird – statt durchdachtem Game-Design
Ein Seitenhieb auf Activision – und ein Lob für Larian
Besonders deutlich wird Rubin, wenn er sagt:
„Entwickler sollten mehr wie Larian und weniger wie Activision sein.“
Damit spielt er auf die RPG-Schmiede hinter Baldur’s Gate 3 an – ein Studio, das für sein kompromissloses Qualitätsbewusstsein gefeiert wird.
XDefiant – ambitioniert, aber ohne Rückenwind
Rubin räumt ein, dass auch XDefiant einige FOMO-Elemente enthalten habe – bedingt durch das Free-to-Play-Modell. Doch das Team habe an einem System gearbeitet, mit dem sich ältere Inhalte auch später noch mit Spielwährung freischalten lassen sollten.
Ein Ansatz, der Spielern mehr Freiheit bieten sollte – aber am Ende nicht umgesetzt wurde. Denn wie bekannt ist, stellt Ubisoft das Projekt ein, und die Server werden im Juni 2025 abgeschaltet.
Rubins Vorwurf: XDefiant habe kaum Marketingbudget erhalten – im Gegensatz zu den Millionen-Kampagnen anderer Shooter-Giganten.
Die Branche im Wandel – aber in welche Richtung?
Mark Rubins Worte treffen einen Nerv: Viele Spieler fühlen sich in modernen Shootern eher wie Konsumenten denn als Gamer. Zwischen Battle Passes, Ingame-Währungen und täglichen Herausforderungen geht oft das verloren, was ein Spiel eigentlich ausmachen sollte – Spaß, Fairness und gute Mechanik.
Ob Rubins Appell Gehör findet? Das bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Debatte um Qualität vs. Kommerz im Gaming ist aktueller denn je.
Ich verstehe die Kritik. Manchmal fühlt es sich an, als ob die Spiele mehr Geld verdienen wollen als gute Erlebnisse bieten.
Es ist interessant, was Rubin sagt. Die Spiele werden immer komplizierter und manchmal macht es weniger Spaß.