Nathan Hale, der Held aus Resistance 1/2 ist Geschichte. Joseph Capelli, der Mann der dafür verantwortlich ist, spielt jetzt im 3. Teil der Resistance-Reihe die Hauptfigur. Der Großteil von Amerika liegt in den Händen der Chimera, die letzten Menschen leben in Ruinen oder verstecken sich im Untergrund. Mit der Unterstützung, des aus Teil 2 bekannten Wissenschaftlers Dr. Malikov, schlägt Capelli den Weg nach New York ein, um die Chimera endgültig von dieser Welt zu tilgen. Seine Frau und seinen erkrankten Sohn lässt er dafür zurück, um die Welt zu retten…ein richtiger Amerikaner eben! *gg* So Spaß beiseite. Wir wollen euch jetzt einen genaueren Eindruck zu Resistance 3 liefern.
Mal wieder alles im Ar*ch!
Es liegt mal wieder an euch die Welt vor ihrem Ende zu bewahren! Bisher drehte sich in den Resistance Teilen eigentlich alles um den Krieg zwischen den Menschen und den Chimera. Mittlerweile sieht die Situation alles andere als rosig aus. Das New York, dass ihr vorfindet ist nahe am Abgrund. Die Atmosphäre ist, man kann schon fast sagen, ziemlich postapokalyptisch. Je näher man in´s Herz von New York eindringt, umso weniger „Leben“ erwartet euch. Alles wirkt sehr kalt und steril. Die Inszenierung ist nun auch deutlich epischer, als noch in den Vorgängern. Hier hat man sich von Spielen wie Killzone deutlich was Abbgeschaut. Während man durch eine Reihe zerstörter Wohnhäuser streift, sieht man am Ufer ein Gigantisches Monster, durch´s Wasser waten oder es fegt ein Sturm jede Menge Schutt und Asche durch die Hauptstraße, während ihr Zeuge einer Hinrichtung von Bürgern und Soldaten werdet.
Allgemein bleibt festzuhalten, dass Resistance 3, was den Aufbau und das Gameplay betrifft jede Menge Abwechslung liefert. Mal verteidigt ihr einen fahren Zug vor den Chimera, helft einer Gruppe Rebellen oder befreit Gefangen aus den Fängen des Feindes. Insgesamt warten auf euch 20 Kapitel, von denen eigentlich keines als „Lückenfüller“ anzusehen ist und jedes wie kleiner Story-Abschnitt wirkt. Außerdem sind die Kapitel in ihrer Länge gut ausbalanciert. Das ist auch ein gewisser Pro-Punkt im Verhältniss zu den Vorgängern, wo die Spielzeit in den Kapiteln doch teils arg unterschiedlich waren und manche kaum eine Bedeutung für die Story hatten.
The good old all-american!
Natürlich bedient sich auch Resistance 3 gewisser Klischees. Glücklicherweise in eine weniger nervige Richtung. Im Gegensatz zu einer gewissen Xbox-Exklusiven Reihe oder ähnlich vergleichbarem Material, wird hier die „Rettung der Welt“ nicht mit jeder Menge Humor vermischt. Hier werden keine dumpfen Sprüche gerissen, während man halb von einer Überzahl an Feinden überrannt wird. Hier tobt der Überlebenskampf! Joseph Capelli ist kein Supersoldat der allem was sich ihm in den Weg stellt, ohne Aufwand in den Hintern tritt, sondern kämpft um sein und das Überleben der Menschen, die ihm wichtig sind. Hätte seine Frau ihn nicht überredet, wäre er wahrscheinlich gar nicht mit Dr. Malikov nach New York aufgebrochen, sondern hätte jede Minute mit seiner Familie verbracht und diese mit seinem Leben verteidigt.
Wo wir schon bei dem Thema sind, können wir uns gleich den Waffen in Resistance 3 näher widmen. Im Spiel findet ihr 12 Waffen, die alle sehr unterschiedlich sind, aufgewertet werden können und wie gewohnt noch Sekundär-Funktionen bieten. Glücklicherweise ist auch wieder das Waffenrad aus dem 1. Teil inkludiert. Somit braucht ihr euch keine Sorgen machen, welche zwei Waffen ihr stets mit euch tragt, weil ihr immer alle mitnehmen könnt! Bei den Waffen, werden euch sicherlich einige bekannt vorkommen, wie zum Beispiel der Bohrer, aber es gibt auch jede Menge neue Waffen zu entdecken. Eine nette Waffe ist zum Beispiel der Atomizer. Dieser versetzt euren Gegner mit R1 einen Stromschlag, mit R2 feuert ihr eine elektrische Kugel ab, die nach einer Weile explodiert, somit auch den Gegner übel zusetzt! Neu ist, dass sich Waffen, nach mehrfachem Gebrauch auch verbessern. Die Schrotflinte z.B. erhält Enteflammbare Munition. Praktisch ist, dass diese Upgrades in einem 2. oder 3. Spielgang beibehalten werden, somit gestalten sich diese deutlich lustiger! *gg*
Auch bei der Vielfalt der Gegner, wurde nicht gespart. Ihr bekommt sowohl am Boden, als auch in der Luft heftigen Widerstand. Glücklicherweise hat man aber, wie bereits erwähnt, jede Menge Waffen mit denen man experimentieren kann und die Feinde auf spektakuläre Art und Weise in´s Jenseits befördern kann. Was noch zu erwähnen ist ist, dass meiner Meinung nach auch der Schwierigkeitsgrad im Verhältnis zu den Vorgänger etwas angezogen wurde. Das kann aber auch daran liegen, dass es in Resistance 3 kein SelbstHeilung Feature mehr gibt. Hier heilt ihr euch nämlich ausschließlich mit Medipacks.
Koop ftw!
Alle 20 Kapitel von Resistance 3 lassen sich auch zu zweit bestreiten, online und offline. Dabei ist das Bild ein wenig kleiner und nicht ganz so hoch aufgelöst, zu Rucklern oder Tearing kommt es aber nicht. Neben dem Koop- und Einzelspielermodus bietet vorallem der Mehrspieler-Modus jede Menge Abwechslung. Im Vergleich zum Vorgänger fehlen hier allerdings spezielle Koop-Missionen und die maximale Spieleranzahl wurde auf 16 Teilnehmer reduziert. Im Moment dauert es recht lange mal ein Spiel voll zu bekommen, deswegen kann ich euch nur meine bisherigen Eindrücke schildern. Trotzdem machten die Partien durch das gute Streak- und Levelsystem jede Menge Spaß. Die Modi sing Genre-Standard. Capture the Flag, Team-Deathmatch, Jeder-Gegen-Jeden usw.
Warum bauen Alien eigentlich immer Schwachstellen ein?
Diese Frage, stellt man sich wohl bei jedem Shooter, wo es nicht gegen menschliche Gegner geht. Resistance 3 wäre der perfekte Ego-Shooter, wenn es natürlich nicht auch seine (kleinen) Schwächen hätte.
Das eine „Problem“ ist einfach eine Resistance-Krankheit. Auf den ersten Blick, sieht das Spiel einfach wahnsinnig gut aus. Beim näheren betrachten, fallen einem aber doch ein paar verwaschen und eher durchwachsen aussehende Texturen und Objekte auf. Außerdem wirken manche Animationen so, als wären sie 1:1 aus Duke Nukem : Forever entnommen worden. Dieser Punkt ist aber eher selten vorhanden. Auch gegen Ende des Spiels, baut das Design leider etwas ab. Die Chimera-„Festungen“, sehen einfach aus wie im 2. Teil. Nicht, dass das soooo schlecht wäre, aber im mit den New York Abschnitten kann das Spiel zu dem Zeitpunkt nicht mehr mithalten.
Der zweite Punkt ist die Move-Steuerung. Diese kann ich euch nur durch Berichte von Freunden näher bringen, weil ich persönlich eher der Controller-Fan bin. Angeblich läuft vom Prinzip her gut, aber nicht so gut, wie es das bei Killzone 3 der Fall war. Die Empfindlichkeit lässt sich zwar sehr gut einstellen, die Tastenbelegung soll aber ein Horror sein. Nachladen funktioniert mühsam über die Viereck-Taste und der Doppel-Zoom beim Snipergewehr setzt dem ganzen die Krone auf, weil ihr den hinteren Trigger des Motion-Controllers gedrückt halten müsst, während ihr den oberen Button des Steuerkreuzes betätigt. Es soll zwar nicht unmöglich sein, aber es funktioniert mit Controller deutlich einfacher.
Der letzte Punkt ist halt aus meiner Sicht, ein rein subjektiver. Die Story rund um Capelli bietet zwar eine gewisse Brisanz und Spannung, aber alles rund um die Chimera bedient sich jeder Menge Klischees und wartet mit nur wenigen Überraschungen Aha-Momenten auf. Auch insgesamt bietet Resistance 3 nur wenig Neues. Es ist einfach ein etwas schöneres Resistance 2, mit guter Story. Einzig die Endbosse, waren im 2. Teil doch etwas schwieriger und „größer“!
Alles in allem kann man aber denke ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Resistance 3, sowie seine Vorgänger, sind halt keine 0815-Ego-Shooter. Dazu sind die Story-Line´s einfach schon zu gut. Man könnte auch bösartig behaupten, dass die Resistance-Reihe eigentlich die Einzige Shooter-Reihe ist, die wirklich eine gewisse Story hat! ^^ Vorallem, wenn man Teil1+2 gezockt hat, wird man nicht daran vorbei kommen, mit Joseph Capelli in den Kampf zu ziehen und wenn dann die Server etwas voller sind, wird auch der Multiplayer-Modus für eine Lange Zeit Spielspaß bieten.