Schwerpunkt auf Computerspielsucht: Eltern erheben rechtliche Schritte gegen Branchenführer- Die potenzielle Suchtgefahr von Computerspielen ist ein aktuelles Thema, das besorgte Eltern dazu bewegt, die Verantwortlichkeit bei den Spieleentwicklern zu suchen. Mit der steigenden Verbreitung von Videospielen in der heutigen Gesellschaft wächst auch das Interesse an den möglichen negativen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche.
Etwa 400.000 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren in Deutschland gelten als gefährdet oder zeigen Anzeichen von Computerspielsucht. In diesem Kontext haben besorgte Eltern eine Klage gegen Branchenriesen wie Microsoft, Activision Blizzard und Epic Games eingereicht.
Bestehen gezielte Bemühungen, Spielsucht zu fördern?
Ein Ehepaar aus Arkansas behauptet, dass die Spiele dieser Unternehmen, darunter populäre Titel wie Fortnite, Rainbow Six, Battlefield und Call of Duty, speziell entwickelt wurden, um Videospielsucht zu begünstigen. Die Klage wirft den Entwicklern den Einsatz von „psychologischen Werkzeugen“ und „Monetarisierungsplänen“ vor, die angeblich darauf abzielen, Spieler abhängig zu machen und somit die Gewinne zu maximieren. Dazu gehören positive Rückkopplungsschleifen, Belohnungen im Spiel und KI-gesteuerte Engagement-Algorithmen, die das Spielerlebnis an die Fähigkeiten der Spieler anpassen. Die Eltern behaupten, dass diese Mechanismen die Spielzeit verlängern und Minderjährige dazu verleiten, In-Game-Käufe zu tätigen, insbesondere durch den Einsatz von Lootboxen.
Entschädigungsforderung als Konsequenz
Die klagenden Eltern, Erziehungsberechtigte eines 13-jährigen Jungen, geben in der Klageschrift an, dass ihr Sohn bis zu 14 Stunden täglich vor dem Bildschirm verbringt und dabei über 3.000 US-Dollar für Mikrotransaktionen ausgegeben hat. Die entstandene Sucht habe schwerwiegende Folgen nach sich gezogen, darunter emotionale Belastungen, körperliche Verletzungen, verminderte soziale Interaktionen, schlechtere schulische Leistungen und sogar die Diagnose von ADHS und Legasthenie.
Die Kläger fordern nun eine Entschädigungssumme von über 75.000 US-Dollar und hoffen, durch diesen Prozess einen entscheidenden Beitrag zur Neugestaltung und Regulierung von Videospielen in den Vereinigten Staaten zu leisten. Bisher haben die angeklagten Unternehmen jedoch noch nicht auf die Anschuldigungen reagiert.