Während die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft weiterhin gründlich geprüft wird, wird diskutiert, ob Microsoft erneut exklusive Inhalte für Xbox Game Pass-Plattformen anstrebt. Auch Sony hat den Bethesda-Deal als Argument gegen den Zusammenschluss ins Feld geführt.
Die Überprüfung der Übernahme durch Microsoft geht in die nächste Runde und relevante Unternehmen hatten die Möglichkeit, ihre Meinung dazu zu äußern. Sechs britische Studios unterstützen die Übernahme und sehen keine größeren Auswirkungen auf den Gaming-Markt. Sony hat sich erneut gegen die Übernahme ausgesprochen und führt Gründe an, die aus ihrer Sicht gegen den Zusammenschluss von Activision Blizzard und Microsoft sprechen.
Bedenken
1Im Zuge der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft werden Bedenken geäußert, dass Microsoft erneut exklusive Inhalte für die Xbox Game Pass-Plattformen anstreben könnte. Sony hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass der Bethesda-Deal, bei dem Microsoft exklusive Inhalte für Xbox Game Pass und PC erhalten hat, gezeigt hat, dass solche Deals zu einer Ungleichheit auf dem Markt führen können. Sony hat auch eine Reihe von Bedenken gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft geäußert, einschließlich der Sorge, dass der Wettbewerb eingeschränkt und Innovationen verlangsamt werden könnten.
Die Überprüfung der geplanten Übernahme durch Microsoft geht in die nächste Runde und relevante Unternehmen hatten die Möglichkeit, ihre Meinung dazu zu äußern. Einige Studios wie Rare, Playground Games und Ninja Theory haben ihre Unterstützung für die Übernahme ausgedrückt. Sie glauben, dass die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft eine Chance für die Branche bietet, da sie es Microsoft ermöglichen würde, ein breiteres Publikum zu erreichen und gleichzeitig die Größe und den Einfluss des Unternehmens zu erhöhen.
Starfield und Elder Scrolls 6
Letztendlich ist es jedoch Sache der Wettbewerbsbehörden zu entscheiden, ob die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft den Wettbewerb einschränkt und den Markt schädigt oder nicht.
Ein Vorwurf gegen Microsoft lautet, dass die Spiele „Starfield“ und „The Elder Scrolls 6“ ursprünglich nicht als Xbox-exklusive Titel gedacht waren, bevor Microsoft den Publisher und Entwickler Bethesda über dessen Muttergesellschaft ZeniMax aufkaufte.
Sony hat dies als ein Argument gegen die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genutzt. Laut Sony sei es nicht vergleichbar mit Microsofts früheren Übernahmen, bei denen die bereits veröffentlichten Spiele nicht exklusiv für die Xbox erworben wurden. Sony argumentiert, dass es bei den neuen Veröffentlichungen von „Starfield“ und „Elder Scrolls“ nach der Übernahme von ZeniMax im Jahr 2021 um die Auswirkungen geht, die sich ergeben, wenn Microsoft neue Veröffentlichungen von Call of Duty exklusiv macht. Die Spiele wurden 2018 angekündigt und es wurde zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet, dass sie Xbox-exklusiv sein würden. Laut Sony hat Microsoft erst nach der Übernahme von ZeniMax enthüllt, dass es bei dem Deal die ganze Zeit darum ging, großartige exklusive Spiele für Xbox zu liefern.
Phil Spencer
Phil Spencer, der Leiter der Xbox-Sparte bei Microsoft, hat tatsächlich betont, dass das Ziel des Unternehmens darin besteht, großartige exklusive Spiele für die Plattformen des Game Pass zu liefern. Er sagte damals: „Ich möchte, dass unsere Xbox-Kunden wissen, dass es darum geht, großartige exklusive Spiele zu liefern, die auf Plattformen erscheinen, auf denen der Game Pass existiert.“
Spencer führte weiter aus: „Das ist unser Ziel, das ist der Grund, warum wir dies tun, das ist die Wurzel dieser Partnerschaft, die wir aufbauen. Die kreativen Möglichkeiten, die wir für Xbox-Kunden auf den Markt bringen können, werden die besten sein, die es je für Xbox gab, wenn wir hier fertig sind.“ Allerdings gestand er auch ein, dass es vertragliche Verpflichtungen gibt, die zunächst erfüllt werden müssen. „Es gibt vertragliche Verpflichtungen, die wir einhalten werden, wie wir es in jedem dieser Fälle tun. Wir haben Spiele, die auf anderen Plattformen existieren, und wir werden diese Spiele auf den Plattformen unterstützen, auf denen sie sich befinden.“
Phil Spencer sprach speziell über Spiele, die bereits auf Konkurrenzplattformen verfügbar waren oder vertraglich zugesichert wurden. Die reine Existenz einer Marke auf einer Plattform war für Microsoft nicht ausschlaggebend, wie das Beispiel von „The Elder Scrolls 6“ zeigt.
Obwohl Microsoft nicht ausdrücklich angekündigt hat, dass das Rollenspiel nicht für die PS5 erscheinen wird, betonte Spencer Ende 2021, dass die Xbox-Plattform mit dem gesamten Paket gestärkt werden soll, das Microsoft zur Verfügung steht.
Plattformen
In Bezug auf exklusive Veröffentlichungen sagte er: „Es geht nicht darum, eine andere Plattform zu bestrafen, denn ich glaube grundsätzlich, dass alle Plattformen weiter wachsen können. Aber um auf der Xbox zu sein, möchte ich, dass wir in der Lage sind, das komplette Paket dessen zu bringen, was wir haben. Und das wäre der Fall, wenn ich an Elder Scrolls 6 denke. Das wäre der Fall, wenn ich über jede unserer Franchises nachdenke.“
Nach der Übernahme von Activision Blizzard gehört zu diesem „kompletten Paket“ eine Vielzahl weiterer Marken, die in den letzten Jahrzehnten auch auf PlayStation-Systemen etabliert waren. Wie viele davon auf Sony-Plattformen verbleiben werden, wird sich in Zukunft zeigen.