StartAlle NewsLegal ausgestreamt – Verzocken sich Netflix, Disney Plus und Co.?

Legal ausgestreamt – Verzocken sich Netflix, Disney Plus und Co.?

Streamingdienste vor dem AUS?

Streamingdienste sind in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil unserer (elektronischen) Unterhaltung geworden. Mittlerweile gibt unzählige Anbieter und Abo-Modelle. Doch während die Beliebtheit gestiegen ist, findet nun offenbar wieder ein Wechsel zu mehr illegalem Streaming statt. Haben sich Netflix, Amazon, DAZN und Co. Mit ihren Abo-Plänen verzockt?

Mit der PlayStation 5 könnt ihr fast jeden Streamingdienst bequem von zu Hause aus nutzen.
Infos zur Verfügbarkeit und der Preisentwicklung der PS5 Konsole findet ihr hier.

Nahezu Jede/r bewegt sich in seinem Alltag im digitalen Raum. Daher wundert es auch nicht, dass sich viele unserer Unterhaltungsmedien im Internet befinden. Mittlerweile gibt es unzählige Streamingdienste, die uns ein breitgefächertes Angebot an Unterhaltung bieten. Ob kostenfreie Anbieter wie YouTube, Twitch oder Spotify oder kostenpflichte Streamingdienste wie Amazon Prime Video, Netflix, Disney Plus oder DAZN. Für Jeden Menschen scheint etwas dabei zu sein. Oftmals ist der Grund für ein kostenpflichtiges Abo, dass hier (zumindest erhofft) keine nervige Werbung geschaltet wird. Dies hat sich im laufe der Zeit allerdings geändert. Wir von PlayStationInfo haben uns die Entwicklung genauer angeschaut und einen Trend zu mehr illegalem Streaming erkennen können. Warum das so sein könnte, erfahrt ihr jetzt.

 

Praktisch Jede/r nutzt Streamingdienste – aktuelle Zahlen

Bei einer Umfrage des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz gaben mehr als 78% der Befragten Personen an, regelmäßig Streamingdienste zu nutzen. Dabei sind insbesondre die jüngeren Menschen (zwischen 14 und 29 Jahren) Hauptnutzer:innen. In dieser Altersklasse gaben 92% an, regelmäßig Streamingdienste (Musik wie Video) zu konsumieren. Selbiges wird auch von der JIM-Studie bestätigt. Diese beschäftigt sich mit dem Nutzungsverhalten digitaler Medien junger Menschen zwischen 12-19 Jahren. Hier gaben 82% der Befragten Jugendlichen an, regelmäßig Zugang zu Streamingdiensten zu haben. Doch auch in den höheren Altersklassen spielen Netflix und Co. Eine zentrale Rolle. Bei den 30-49-Jährigen sind es ebenfalls beachtliche 89%, die regelmäßig ihre Freizeit mit Video- und Musikstreaming verbringen. Also ein gigantischer Absatzmarkt für entsprechende Anbieter und Unternehmen. Da man hier natürlich so viele Kund:innen wie möglich binden möchte, ist ein attraktives Portfolio wichtig. Aber hier beginnen die ersten Sandkörner ins Getriebe zu fallen.

Krieg der Lizenzen

Um möglichst das beste Angebot zu liefern, setzen einige Streamingdienste auf Eigenproduktionen und Exklusivdeals. Während Eigenproduktionen, wie der Name schon sagt, von der eigenen Marke hergestellt werden, können bestimmte Formate und Inhalte durch den Erwerb von Lizenzrechten an eine Plattform gebunden werden, also beispielsweise nur über den Netflix Dienst gesehen werden. Dafür zahlen Unternehmen teilweise astronomische Summen im teilweise dreistelligen Millionenbereich, um sich exklusive Rechte sichern zu können. Für den Kunden bedeutet das aber häufig, dass mehrere Abos abgeschlossen werden müssen, wenn unterschiedliche Filme/Serien/Musik nur auf bestimmten Plattformen zu sehen sind.

Geplante Videospielverfilmungen und Serien *Liste „UPDATE“

Das scheint im ersten Moment völlig normal und unproblematisch zu sein. Allerdings zeigt das Beispiel der Fußball-Lizenz, wie absurd sich das gestalten kann. Wer hierzulande die komplette Bundesliga sowie Championsleague/Europaleague sehen wollte, musste dafür Zeitweise 4-5 verschiedene Abos abschließen (Sky, DAZN, Amazon Prime, Eurosportplayer, Magenta Sport). Da wird die Interessensfrage schnell zur Kostenfrage und führt nach unserer Sicht eher zum Verzicht als zum Konsum. Dazu kommt, dass der „Krieg um Lizenzen“ und die hohen Ausgaben, die damit einher gehen, die Abokosten natürlich weiter in die Höhe treiben. So haben sich die Preise bei manchen Anbietern teilweise verdreifacht, die Qualität der Inhalte allerdings nicht immer verbessert.

Markante Preisentwicklung

Als Beispiel kann der Streamingdienst DAZN betrachtet werden. Zum Marktstart kostete ein Abo 9,99€. Das Angebot wurde stetig erweitert bis eine Preiserhöhung auf 14,99€ nötig wurde. Nun wird es ab diesem Jahr nochmals teuer für Kundi:nnen, denn das Abo wird ab Juli 2022 auf 29,99€ (also das Doppelte! des jetzigen Preises) angehoben. Naja, die erworbenen Championsleague Lizenzen müssen ja auch refinanziert werden oder nicht? Damit aber nicht genug! Denn selbst wenn man ein kostenpflichtiges Abo eingeht, wird man zunehmend mit weiteren nervigen Umständen konfrontiert: Werbung!

Bezahl-Abos kein Garant für Werbefreiheit mehr

Wer liebt es nicht: Da genießt man ein Fußballspiel und wird plötzlich vom Kommentator auf eine weitere Sendung des Anbieters hingewiesen, die teilweise nur entfernt mit dem aktuellen Programm zu tun hat. Oder es werden nicht zu übersehende Banner eingeblendet, die weitere (Eigen-) Produktionen der Plattform hervorheben. Oder Statistiken und Analysen werden durch Werbeblöcke von Autoherstellern oder Alkoholvertrieben ersetzt, oder oder oder… . Die Liste an Werbemöglichkeiten ist lang. Wo man bei kostenlosen Plattformen noch ein Auge zudrücken kann, da hier die Haupteinnahmequelle eben geschaltete Werbung ist, wird es bei bezahlten Abos schon schwieriger zu akzeptieren. Wir in der Redaktion möchten nicht ständig einen Werbeclip vor unserer nächsten Serienfolge, oder Bannerwerbung von anderen Sendungen, die uns „potenziell“ auch gefallen könnten, um uns länger auf der App/ im Client zu halten, wenn wir monatlich schon 10-15€ an das Unternehmen zahlen.

 

Preissteigerungen, Überangebot an verschiedenen Diensten und teilweise zunehmende Implementierung von Werbung…, wo soll das hinführen? Möglicherweise werden Manche jetzt in den Keller gehen, um Holzbein und Augenklappe zu holen. Denn: Piraterie ist wieder mehr im Kommen!

Trinkt aus (Internet-) Piraten Jo-Ho

Das Amt der europäischen Union für geistiges Eigentum hat sich in einer breit angelegten Studie damit beschäftigt, wie sich der Bereich der Internet-Piraterie entwickelt hat, also der Anteil an illegalem Streaming. Das Ergebnis: Seit 2016 ist der Anteil an illegalem Streaming von 39% auf 33% gesunken. Aber, aber, aber, ihr habt doch eben gesagt, illegales Streamen ist wieder im Kommen?, werdet ihr euch jetzt sicher denken. Hier lohnt sich ein Blick auf die Gründe für Piraterie, nämlich insbesondere die hohen Kosten der Abo-Modelle (55%) und der Mangel an Inhalten (25%), bzw. darüber hinaus das eher unübersichtliche Angebot an verschiedenen Streamingdiensten und deren Exklusivlizenzen. Nutzer:innen scheinen also nicht bereit zu sein, für ein oder zwei interessante Inhalte noch ein zusätzliches Abo abzuschließen. Nach unserer Kenntnis sind rechtliche Grauzonen und auch illegale Bereiche, wie Account-Sharing oder das Erwerben von Abo-Accounts nicht in der Studie mitaufgenommen.

Verzocken sich die (großen) Streamingdienste?

Wenn wir uns die Entwicklungen der letzten Jahre und auch den Blick in die Zukunft betrachten ist es aus unserer Sicht sehr gut möglich, dass Internet-Piraterie wieder einen (deutlichen) Anstieg erfahren wird. Unzählige Abo-Angebote, teilweise massive Preissteigerungen und darüber hinaus immer mehr und mehr Werbung könnten viele Nutzer:innen dazu bewegen, auf illegale Plattformen zurückzugreifen.

Wie ist es bei euch? Habt ihr mehrere Abos bei Streamingdiensten? Verzichtet ihr eher, nutzt Account-Sharing oder seid als Jack Sparrow auf den digitalen Weltmeeren unterwegs?

 

Quelle:

Preisentwicklung DAZN: https://www.welt.de/sport/fussball/article237439567/DAZN-Warum-der-Sender-so-kraeftig-an-der-Preisschraube-drehen-muss.html

JIM-Studie 2021: https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2021/

Umfrage Verbraucherschutz: https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2019-11/faktenblatt_streamingdienste_.pdf

Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum: https://euipo.europa.eu/tunnel-web/secure/webdav/guest/document_library/observatory/documents/reports/IP_youth_scoreboard_study_2022/IP_youth_scoreboard_study_2022_en.pdf

 

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3 Kommentare

  1. Liegt der Camper tot im Keller, war der Rusher wieder schneller, liegt der Rusher tot danehben hat der Camper nen Kollegen, liegen alle tot im eck gibt‘s nen Hacker so ein dreck, hängt der Hacker an der Wand hat der Admin ihn gebannt, liegt der Admin rechst daneben hat der Server aufgegeben…

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