Samstag, Dezember 27, 2025
NewsEx-PlayStation-Chef: Konsolen müssen sich verändern – Exklusivtitel bleiben wichtig

Ex-PlayStation-Chef: Konsolen müssen sich verändern – Exklusivtitel bleiben wichtig

Die Spielebranche befindet sich im Wandel. Klassische Konsolenexklusivtitel verlieren seit Jahren an Bedeutung: PlayStation bringt immer mehr eigene Spiele auf den PC, während Xbox ehemals exklusive Titel zunehmend plattformübergreifend veröffentlicht – teils sogar zeitgleich auf der PlayStation 5. Für viele Beobachter ist das ein Zeichen dafür, dass Exklusivität langsam ausstirbt.

Der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden sieht diese Entwicklung jedoch deutlich differenzierter.

Konsolen nähern sich dem PC an – aber nicht ohne Identität

In einem Interview erklärte Layden, dass Konsolen langfristig tatsächlich stärker dem PC-Ökosystem ähneln werden. Das betreffe vor allem technische Grundlagen, Flexibilität und Offenheit der Plattformen. Dennoch sei es seiner Ansicht nach ein Fehler, daraus das Ende klassischer Exklusivtitel abzuleiten.

Nicht jedes Spiel müsse exklusiv erscheinen, doch für Plattformbetreiber wie PlayStation hätten bestimmte Titel einen enormen Markenwert. Gerade Spiele, die eng mit der Identität einer Konsole verbunden sind, würden auch künftig nicht zeitgleich auf konkurrierenden Plattformen erscheinen.

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Uncharted als Paradebeispiel für Exklusivität

Als konkretes Beispiel nennt Layden die Uncharted-Reihe. Die Abenteuer von Nathan Drake seien untrennbar mit der PlayStation-Marke verbunden. Sollte es künftig neue Teile geben, sei kaum vorstellbar, dass diese direkt zum Release auf anderen Plattformen verfügbar wären.

Layden zieht hier sogar einen Vergleich zu Nintendo: Würde Mario plötzlich auf PlayStation erscheinen, hätte das massive Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Marke. Gleiches gelte für Uncharted im PlayStation-Ökosystem.

Live-Service-Spiele als Sonderfall

Gleichzeitig räumt Layden ein, dass Online-Spiele und Live-Service-Titel eine andere Strategie benötigen. Solche Spiele seien darauf angewiesen, ihre Spielerbasis kontinuierlich zu vergrößern. Eine strikte Plattformbindung könne diesem Ziel im Weg stehen.

Diese Denkweise erkläre auch Entscheidungen wie die Veröffentlichung von Helldivers 2 auf der Xbox Series X/S, obwohl der Titel ursprünglich eng mit PlayStation verbunden war.

Braucht die Konsole der Zukunft einen radikalen Wandel?

Besonders spannend sind Laydens Überlegungen zur langfristigen Zukunft der Konsolen. Er stellt die Frage, wie lange dedizierte Hardware noch zeitgemäß sei. Seiner Ansicht nach könnte PlayStation langfristig nur dann weiter wachsen, wenn Sony einen mutigen Schritt wagt und die Produktion von Konsolen auch anderen Herstellern erlaubt.

Layden vergleicht die Situation mit früheren Formatkriegen wie Betamax gegen VHS. Während VHS von vielen Unternehmen produziert wurde und sich dadurch schneller verbreitete, blieb Betamax ein geschlossenes System – mit bekannten Folgen.

Ein universelles Spieleformat als Vision

Für die Zukunft skizziert Layden ein Szenario, in dem es ein einheitliches Spieleformat gibt, das stark am PC orientiert ist. Dieses könnte von einem Konsortium verwaltet und an verschiedene Hardwarehersteller lizenziert werden. So entstünde eine universelle Plattform, vergleichbar mit alltäglichen Geräten wie Haushaltsgeräten, die unabhängig vom Hersteller funktionieren.

Ansätze in diese Richtung sind bereits erkennbar. Die nächste Xbox-Generation soll sich technisch stark am PC orientieren, und auch Konzepte wie die Rückkehr der Steam Machines zeigen, dass Offenheit weiterhin ein Thema bleibt.

Sony bleibt vorerst vorsichtig

Trotz dieser Vision gilt es als unwahrscheinlich, dass Sony seine PlayStation-Hardware in naher Zukunft für Drittanbieter lizenzieren wird. Angesichts der gemischten Ergebnisse vergleichbarer Strategien dürfte Sony an seinem bisherigen Modell festhalten – zumindest mittelfristig.

Die Aussagen von Shawn Layden zeigen jedoch klar: Die Konsolenlandschaft wird sich verändern. Exklusivtitel werden seltener, aber keineswegs verschwinden – vor allem dort nicht, wo sie das Herz einer Marke ausmachen.

Quelle:
https://www.thegamer.com/next-gen-console-pcs-still-have-exclusives/

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