NewsSpiele im Hintergrund herunterladen - Erlauben wir uns mal etwas Kritik

Spiele im Hintergrund herunterladen – Erlauben wir uns mal etwas Kritik



Heutzutage laden immer mehr Spieler ihre Videospiele über den PlayStation Store herunter. Dadurch kommen sie in den Genuss einer ganz besonderen Funktion. Nach einem kleinen ersten Download kann das Spiel bereits gestartet werden, während in der Zwischenzeit die restlichen Daten des Clients heruntergeladen werden. Schöne Idee. Blöde Umsetzung.

Blöde Umsetzung? Auch wenn die beschriebene Funktion an sich echt vorteilhaft klingt, sind die wenigstens derzeit damit zufrieden. In den folgenden Zeilen wollen wir diesem Phänomen auf dem Grund gehen und eventuelle Ursachen bestimmen. Doch zunächst gehen wir auf den realistischen Nutzen eines Downloads im Hintergrund ein. Wir widmen uns zu Beginn quasi der Theorie.

Eins kann man nämlich nicht abstreiten. Die Idee, die hinter dieser Funktion steckt, ist wirklich gut und tatsächlich auch benutzerfreundlich. Wohlgemerkt in der Theorie. Fangen wir aber ganz vorne an. Durch den virtuellen Kauf eines Videospieles sind wir der Lage, sofort auf den entsprechenden Titel zuzugreifen. Ein klarer Vorteil gegenüber der klassischen Investition, bei der man an erster Stelle ein notwendiges Geschäft eines beliebigen Händlers aufsuchen muss. Aber wie sollte es anders sein, gibt es auch hier einen Haken. Nach dem Kauf muss unser sehnsüchtig erwartetes Game erst heruntergeladen werden. Eigentlich logisch. Heutzutage können solche Downloads problemlos 30 Gigabyte umfassen, was folgerichtig dazu führt, dass man ein wenig warten muss, bevor man letztendlich tatsächlich loslegen kann. Um uns diese stellenweise schon furchtbare Auszeit zu verkürzen, haben sie die großen Leute der Branche die bereits angesprochene Funktion überlegt. Nachdem wir einen kleineren Teil der gesamten Downloadgröße heruntergeladen haben, können wir das Spiel startet und eventuell den Prolog spielen. In der Zwischenzeit folgt der Rest. Alles schön und gut, aber jetzt befinden wir uns ja inhaltlich wieder am Anfang des Artikels. Also weiter in der Thematik.

So schön das alles klingt, so miserabel funktioniert das alles auch und ist, wen wundert es, kaum bei den Spielern beliebt. Doch wen gibt man dafür die Schuld? Uns Spielern natürlich nicht. Schließlich sind wir die kleinen, gewinnbringenden Leute. Wir können also nicht die Schuld bekommen. Demnach Sony? Nun, nicht ganz. Es scheitert größtenteils nämlich an der Infrastruktur in Deutschland – am Internet. Klar, wir leben nicht hinter dem Mond und mittlerweile sollte überall die Möglichkeit bestehen, hierzulande einen Internetanschluss zu erhalten. Das ist auch gar nicht das Problem. Vielmehr liegt die Ursache bei der Verbindungsgeschwindigkeit, die darüber entscheidet, wie schnell Daten versendet und empfangen werden. Und gerade das Empfangen der Datensätze spielt bei unserer Thematik eine enorm große Rolle. Mit beispielsweise einer 16.000er Leitung dauert es nun mal, mehrere Gigabyte herunterzuladen. Hinzu kommt die Tatsache, dass man in den seltensten Fällen überhaupt die angesprochen 16.000 kbit/s erreicht. Fairerweise müssen wir an dieser Stelle auch sagen, es gibt genug Orte in Deutschland, die über Highspeed verfügen, wie auch immer die Werte von Download- und Upload-Geschwindigkeit hierbei seien mögen. In Folge dessen gibt es in dieser Situation eher weniger Probleme.

Umfragen zufolge scheint das aber verhältnismäßig selten der Fall zu sein. Ein weiteres Mal haben wir nämlich die Spieler gefragt, was sie von dieser Funktion halten. Natürlich haben wir die Umfrage außerhalb unserer Community und anonym durchgeführt, ohne einen Bezug zu PS4Info herzustellen, um ein möglichst neutrales Ergebnis zu erzielen. Im Endeffekt kamen wir zum folgenden Ergebnis. Circa 10% aller Befragten findet einen Download im Hintergrund extrem gut, es sei eine sehr gute Sache. Genauso vielen sei diese Funktion völlig egal. Sie haben wohl keine großen Probleme in der Vergangenheit erlebt und haben demnach auch kein schlechtes Bild. Etwas anders sieht es bei 61% der Teilnehmer aus. Sie sind der Meinung, dass es besser wäre, wenn einmal alles heruntergeladen werden würde und man dann ohne Einschränkungen loslegen könne. Die restlichen Befragten teilen sich in zwei Lager aus. Die eine Hälfte hat extreme Probleme aufgrund ihrer verhältnismäßig langsamen Internetverbindung und die restlichen finden diese Funktion gut, allerdings nur bei Singleplayer-Titeln.

Verlassen wir nun den statistischen Teil und gehen auf die letzte Aussage etwas genauer ein. Für Spiele, die sich völlig auf einen Solo-Part konzentrieren oder bei denen dieser zumindest die größte Bedeutung besitzt, ist die Funktion wirklich extrem vorteilhaft. Okay, reine Multiplayer-Spiele verfügen allerdings selten über die Möglichkeit. Immerhin wäre es auch gar nicht machbar, mit nur einem Teil des gesamten Clients Online-Partien in Angriff zu nehmen. Also zurück zu den Solo-Titeln. Aber auch an dieser Stelle muss man einräumen, dass man nicht zu viel verlangen sollte. Wenn man zuvor 2 GB heruntergeladen hat und danach weitere 40 folgen, ist es wohl mehr als verständlich, dass einem nicht sofort das halbe Spiel zur Verfügung steht. Wie sollte das auch möglich sein? Selbst mit einer konstanten Downloadgeschwindigkeit von 50.000 kbit/s, also einer 50.000er Leitung, die auch tatsächlich diesen Wert erreicht, würde es immer noch rund 112 Minuten dauern, eh die 40 Gigabyte heruntergeladen sind. Falls jemand wissen möchte, wie wir das errechnet haben, schickt uns einfach eine Nachricht. Der Rechenweg wäre an dieser Stelle zu umfangreich und wohl eher langweilig. Aber nun ganz ehrlich. Eine Anwendung, also ein Spiel, im Hintergrund herunterzuladen, kann extrem nervig sein, dauert aber nun mal seine Zeit. Dennoch bleiben wir bei der Meinung, dass ein großes Problem weiterhin die erwähnte Internet-Infrastruktur in Deutschland ist, was letztendlich wohl zu einem tendenziell negativen Bild der Funktion führt, zumindest wenn wir uns auf die durchgeführte Umfrage stützen.

Wenn man nun unbedingt jemanden die Schuld geben will, jemanden an den Pranger stellen möchte, wer wäre das? Unserer Meinung nach müsste der Pranger in diesem Fall etwas größer ausfallen. Zum einen sorgt die technische Rahmenbedingung dafür, dass sich die eigentlich schöne Funktion nicht vollständig entfalten kann. Streng genommen trägt demnach die deutsche Regierung Mitschuld. Zum anderen müssen wir aber auch Sony kritisieren, da im Vorfeld klar sein muss, wie effektiv ein Download im Hintergrund in hierzulande wäre. Zweifellos hat man dies im Vorfeld auch gemacht, die Praxis zeigt jedoch, dass diese nicht mit der Theorie im Einklang steht – zumindest aufbauend auf unserer Erfahrung. Wir müssen zum Schluss aber auch den Spieler selbst ein wenig verurteilen. Heutzutage erwarten viele schlichtweg zu viel, was letztendlich stellenweise dazu führt, dass gewisse Dinge zu sehr in der Kritik stehen.

Alles in allem ist die gebotene Möglichkeit, ein Videospiel bereits zu nutzen, während im Hintergrund die restlichen Daten heruntergeladen werden, eine clevere Idee, die bei effektiver Umsetzung auch sehr benutzerfreundlich sein kann. Bedauerlicherweise funktioniert die Funktion in der Realität bislang nicht ganz so gut, wie sie auf dem Papier klingen mag. Schauen wir mal, wie sich die ganze Geschichte künftig entwickeln wird. Es kann schließlich nur besser werden.

 

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34 Kommentare

  1. Das Problem ist ganz klar unsere 3-Welt-Internet-Struktur in Deutschland.
    Es wurde einfach jahrelang verschlafen ein vernünftiges Breitbandnetz in Deutschland zu verlegen. Danke Merkel! ;)
    Da ich nur bei PS+ Titeln den Download im Hintergrund benutzte und über eine wenigsten 100 Mbit Leitung verfüge, finde ich den Modus super.
    Früher bei der PS3 ging nur eins, entweder online spielen oder downloaden. Beides war unmöglich. Somit ist es schon ne super Sache.
    Für Leute die allerdings nur im Store kaufen und dazu noch ne lahme Leitung haben, ist es sicherlich nutzlos bzw. nicht effektiv.

    • Wie im letzten Absatz steht, ist das Prinzip gut, funktioniert in der Umsetzung aber noch nicht optimal, da die Infrastruktur in Deutschland stellenweisen einfach nicht ausreicht.
      Und die Umfrage haben wir anonym durchgeführt, um ein neutrales Ergebnis zu erzielen, wie im Artikel ebenfalls beschrieben. Denn jedes Medium beeinflusst irgendwie seine Leser. Das lässt sich nicht verhindern. Genau das sollte sich aber nicht unbedingt in den Umfragewerten widerspiegeln. [Socke]

  2. Bei mir mit VDSL 100 funktioniert das eigentlich ganz gut, viel ärgerlicher im psn Store finde ich die preis und realis Politik.
    Ein Beispiel,
    Spiel AAA erscheint am 10.01.2016 zum Preis von 69.99€ so der der Plan, im psn Store sind diese Angaben fix und werden genau eingehalten wärend der Käufer bei Media Markt, Saturn, GameStop und Co
    Meist einen zeitlichen und preislichen Vorteil erhält.

    Ich erinnere mich noch gut an den reales von CoD BO III das ich im psn Store gekauft habe für 69.99 € im Media Markt gab es das Spiel in der realis Woche nicht nur 2 Tage vor realis sonder auch für 55€ . Doppelt ärgerlich, ich würde meine spiele eigentlich alle online kaufen wenn man da als Kunde nicht immer das nachsehen hätte.




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