Die Städte der GTA-Reihe konnten wir nicht immer in 3D-Bewundern. Rockstars Gangster-Epos begann schon 1997 und ließ uns in Vogelperspektive Verbrechen begehen und vor den Cops flüchten.
Auch American Fugitive lässt uns eine Stadt in Top-Down-Perspektive unsicher machen. Ob diese klassische Ausrichtung wohlige nostalgische Gefühle weckt oder eher abschreckt, wollen wir in unserer Review klären.
Unschuldig oder nicht?
Alles beginnt mit einem Tod. Nachdem Will von seinem Vater mitten in der Nacht angerufen und gebeten wird zu ihm zu kommen, folgt er seinem Ruf. Ein Fehler wie sich herausstellt. Denn er wird dort sofort verhaftet und für den Tod seines Vaters verurteilt und eingesperrt, obwohl er den Mord nicht begangen hat. Warum und wer der Mörder ist weiß Will nicht. 
Aller Anfang ist schwer
Der Anfangspunkt von American Fugitive ist ein Abflussrohr, durch das Will geflohen ist. Hier werden wir in die offene Welt entlassen und bei einem Tod wiedererweckt. Unser erstes Ziel ist es neue Kleidung zu besorgen, denn in einer Gefangenen-Uniform kann man schlecht untertauchen.
Kleine große Welt
American Fugitive besitzt eine Open World, in der wir uns frei bewegen können. Zu Beginn steht uns jedoch nur ein Stadtteil von dreien zur Verfügung. Wie in den früheren GTA-Teilen, wird die Karte erst Stück für Stück freigeschaltet. Wirkt die Übersichtskarte noch recht klein, ist die wahre offene Welt viel größer als erwartet. Dabei erschafft American Fugitive ein stimmungsvolles Amerika in den 80er Jahren. Die Grafik ist dabei wunderschön gestaltet und wirkt stimmig. Trotz der Vogelperspektive strotzt American Fugitive vor kleinen Details, samt zum teil zerstörbarer Umgebung. Um voran zu kommen, müssen wir für vielerlei Auftraggeber Missionen erledigen. Einige skurrile wie ein Totengräber sind natürlich auch dabei. 
Überall Möglichkeiten
Aber nicht nur parkende Autos können gestohlen werden, auch fahrende Fahrzeuge können natürlich zu eigen gemacht werden. Leider ist auch dieses Vorhaben etwas schwierig, denn die NPC-Fahrer verhalten sich sehr rüpelhaft. Sie halten nämlich weder an wenn wir vor das Auto laufen, noch wenn sie unser Überfahren. Aus diesem Grund ist dieser Diebstahl eher Glückssache. Alternativ können wir uns auch per Telefon ein Auto bestellen. Das einbrechen in Gebäude funktioniert jedoch wunderbar. 
Geringe Abwechslung
Das Missionsdesign von American Fugitive ist leider etwas eintönig geraten. Es gibt bei jedem Missionstyp immer ein großes Hauptziel. Man fährt also zum Zielpunkt und erledigt diese Aufgabe und dann ist die Mission meistens schon abgeschlossen. Überraschungen gibt’s hier kaum. Das ist etwas schade und kann etwas eintönig wirken. Für abgeschlossene Aufgabe erhalten wir Geld und Erfahrungspunkte. Mit diesen können wir neue Fähigkeiten kaufen, um etwa länger zu Sprinten oder besser im Überfallen von Läden zu werde. 
Fazit
American Fugitive bietet ein klassisches und nostalgisches Gameplay in einer wunderschönen gestalteten Welt. Die Story ist spannend erzählt, wird aber leider nur sehr steril über Textfester präsentiert. Außerdem ist die Steuerung der Fahrzeuge viel zu schwammig und führt zu viele ungewollten Unfällen. Dadurch haben wir viel zu oft die Cops hinter uns, als es nötig wäre. Die Einbrüche in Häuser sind dagegen sehr gut gelungen und lassen Spannung aufkommen. Auch das wechseln der Kleidung fügt sich gut ins Gameplay ein und sorgt für Atmosphäre. American Fugitive ist ein gelungenes Gangster-Epos in Top-Down-Perspektive. Leider trüben kleine Ungereimtheiten etwas den Spielspaß. Wer aber auf der Suche nach einem klassischen, aber modernen GTA-Ersatz ist, wird mit American Fugitive viel Spaß haben.


