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Code Vein – Das Anime-Souls (Review)




Mit Code Vein erhalten wir einen weiteren Titel der in Richtung Souls-Like geht. Denn das Genre boomt gerade mehr denn je. Ob sich Code Vein mit den Werken von From Software messen kann oder es doch den kürzeren zieht, möchten wir in unserer Review klären.

Zerstörte Welt

Die Welt in Code Vein ist durch ein mysteriöses Ereignis zerstört und liegt in Trümmern. Außerdem sind die Meere fast ausgetrocknet und große schwarze Stacheln ragen aus dem Boden und durchziehen alles. Durch dieses Ereignis sind auch die Wiedergänger entstanden, die neben „normalen“ Menschen nun die Welt bevölkern. Bei den Wiedergängern handelt es sich um vampirartige blutdurstige Wesen, zu denen auch unser Hauptcharakter gehört. Ziel ist es ein Mittel gegen den Blutdurst zu finden und somit in Frieden mit den Menschen leben zu können. Denn diese werden wie Vieh gehalten um Blut zu geben. Anders als etwa in Dark Souls wird die Story sehr offensichtlich erzählt und in häufigen Cutscenes, sowie interaktiven Rückplenden präsentiert. Somit hebt sich Code Vein vor allem in diesem Teil offensichtlich von den From Software Titeln ab und lässt uns so der spannenden Story folgen. Man muss sich jedoch bewusst sein das der Anime-Stil nicht für jeden geeignet ist.

Dein Charakter

Bevor alles Beginnt, ist es unsere Aufgabe einen Charakter zu erstellen so wie in den meisten Rollenspielen gewohnt. In Code Vein ist der Editor aber sehr umfangreich geworden. Man kann fast alles einstellen und so einen sehr individuellen Charakter erschaffen. Von der Frisur bis zum Outfit ist alles individuell anpassbar. Es sind zwar Grundeinstellungen vorgegeben, jedoch ist vieles im Detail veränderbar, so dass wenn man sich intensiv damit beschäftigt wohl kaum ein Charakter dem anderen gleicht. Für Liebhaber solcher Editoren, ist Code Vein ein Traum und das Schöne daran, im Spiel selbst kann der Charakter jeder Zeit wieder verändert werden. Schade dabei ist, dass wir im Spiel außer den Blutschleiern, keine weiteren Rüstungsteile finden und so der Charakter sich kaum verändert was die Ausrüstung angeht. Die Blutschleier beeinflussen jedoch aktiv unsere Werte. Ihr müsst also für euren Spielstil den richtigen finden und weiter aufleveln. Einzelne Statuswerte wie Stärke oder Gesundheit sind nicht veränderbar. Da man die Blutcodes und -schleier jederzeit wechseln kann, ist man auf jede Situation gut vorbereitet. Code Vein ist aus diesem Grund viel Einsteigerfreundlicher als die Dark Souls-Reihe, da man sich auf keine Klasse festlegen muss.

Dark Souls-Like

Der allgemeine Spielablauf ähnelt sehr dem der Souls-Reihe. Anstatt an Leuchtfeuern, rasten wir an sogenannten Misteln, an denen wir auch immer unsere Stufe erhöhen können. Dafür benötigen wir das Seelen äquivalent Dunst. Dieses erlangen wir von besiegten Feinden und können natürlich auch alles verlieren wenn wir sterben. Nach dem Tod erwachen wir an der letzten aktivierten Mistel und können den verlorenen Dunst wieder aufsammeln, wenn wir zum Ort des Todes gelangen und die Gegner dort besiegen. Außerdem kann der Dunst für den Kauf von Waffen und Ausrüstung benutzt werden, sowie um diese aufzuleveln. Code Vein fällt aber deutlich einfacher aus, als die Dark Souls-Teile. Denn wir dürfen immer einen KI-Begleiter mitnehmen, die eine große Hilfe darstellen. Somit ist es auch kaum nötig den Blutcode zu wechseln, wenn man sich an einen Spielstil gewöhnt hat. Lediglich die Spielerstufe sollte regelmäßig erhöht werden. Wird eine Stelle dann doch zu schwer, ist es jederzeit möglich Online nach einem menschlichen Mitspieler zu suchen. Dann seit ihr im Endeffekt zu dritt unterwegs und fast jede Stelle wird so beinahe zu einfach. Wir hatten in unserem Test bei den Kämpfen so kaum Schwierigkeiten.

Labyrinth aus der Hölle

Das der Schwierigkeitsgrad sehr schwankt und oft sehr leicht ist, war den Entwicklern wohl bekannt. Also haben sie die Gebiete der Spielwelt sehr verwinkelter gestaltet. Hier offenbart sich die größte Schwäche von Code Vein. Denn es kommt vor, dass man durch oft gleich aussehende Gebiete läuft und sich regelmäßig verirrt. Außerdem erscheinen auch hin und wieder dort Gegnerwellen die sehr anspruchsvoll sind. Das fühlt sich dann etwas unfair und schlecht designt an. Des Weiteren sind einige Checkpunkte sehr weit voneinander entfernt, was das Spiel auch künstlich schwerer macht. Die Bossgegner sind zwar alle schön gestaltet aber auch oft zu einfach besiegbar. Dark Souls-Veteranen werden hier nur müde lächeln. Probleme machen hier eher die „normalen“ Feinde in den verwinkelten Labyrinthen. In diesen Bereichen kommt Code Vein nie annähernd an das direkte Vorbild heran und kann sogar recht mühsam wirken. Denn das Spiel schafft es nicht dieses Hochgefühl eines Dark Souls zu erreichen wenn man eine schwierige Stelle gemeistert hat. Durch den Koop-Ansatz fehlt etwas die Furcht vor den Gegnern.

Zahmer Impact

Dieses befriedigende Gefühl, hat auch was mit dem Kampfsystem an sich zu tun. Denn die Kämpfe in Code Vein haben nicht den Impact, den Dark Souls vermittelt. Man spürt die Treffer einfach nicht so und es fühlt sich einfach zu lasch an. Denn wenn der fette Zweihänder nicht knallt, ist das einfach doof. Einziges Trefferfeedback ist wenn die Gegner bei niedriger Gesundheit und einem schweren Treffer zu Boden fallen. Das Blocken der Angriffe funktioniert jedoch sehr gut. Wir sind den gegnerischen Angriffen aber meist ausgewichen. Denn die Spielgeschwindigkeit ist sehr flott. Das Papieren ist jedoch Übungssache und es kommt hier stark auf das Timing an. Somit ist das Kampfsystem keinesfalls schlecht, jedoch im Vergleich zum Vorbild weniger griffig. Das ist sehr Schade, da die Geschwindigkeit sich schön von Dark Souls abhebt. Auch die Menge an aktiven und passiven Fertigkeiten, die man jederzeit aktivieren kann ist ein Alleinstellungsmerkmal. Somit kann man sich seinen Spielstil fast immer so gestalten wie man will. Das ist vor allem für Neulinge angenehm, für die die Souls-Spiele zu sperrig sind.

Eine Welt in braun

Stilistisch ist Code Vein wie ein spielbarer Anime. Das merkt man sofort bei den Charakteren und der Inszenierung der Geschichte. Weibliche Charaktere haben oft sehr wenig an und eine überdimensionale Oberweite. Dabei sind die Modelle aber alle schön gestaltet. Die Mimik der Gesichter fällt hier jedoch etwas ab. Es fehlt hier einfach an Ausdruckskraft. Die Welt an sich präsentiert sich oft in einem braun mit verschiedenen Beleuchtungen. Außerdem kommt es oft zu verwaschenen Texturen, die auch sichtbar nachladen. Das kratzt an der Atmosphäre. Außerdem wirkt die Welt in manchen Bereichen recht leblos und trist. Was aufgrund des apokalyptischen Settings verschmerzbar ist aber trotzdem stören kann. Hier fallen vor allem die Tunnel auf, die wohl nur zum Ladezeit überbrücken da sind. Denn hier erwartet uns kein Gegner, sondern nur ein verwinkelter, langer und hässlicher Gang.  Bei der Sprachausgabe dürfen wir zwischen englisch und japanisch wählen. Es gibt jedoch deutsche Untertitel. Die Sprecher machen alle einen guten Job. Musikalisch präsentiert sich Code Vein sehr episch.

Fazit

Mit Code Vein wirft Bandai Namco einen weiteren Solus-Like Titel in den Ring. Trotz der vielen Gemeinsamkeiten kann Code Vein dem großen Vorbild Dark Souls nie das Wasser reichen. Abheben tut sich das Spiel mit der ausladenden und spannenden Story Präsentation und den vielen aktivierbaren Skills. Das Kampfsystem fühlt sich aber leider nicht so wirklich griffig und befriedigend an. Auch der Schwierigkeitsgrad ist mit KI-Begleiter und/oder Koop-Partner viel zu einfach. Außerdem schwankt die Balance des Anspruchs stark. Damit ist Code Vein vor allem für die Spieler einen Blick wert, denen Dark Souls zu sperrig und schwer ist. Veteranen der Souls-Reihe werden wohl aufgrund der Diskrepanzen eher abgeschreckt. Trotzdem hat uns Code Vein eine gute Zeit beschert.

 

7.6

Steuerung

8.5/10

Grafik

7.0/10

Kampfsystem

7.0/10

Sound

8.0/10

Atmosphäre

7.5/10

Story

7.5/10

Positiv

  • Umfangreicher Editor
  • Spielstil jederzeit wählbar
  • Einsteigerfreundlich
  • Solider Anime-Stil

Negativ

  • Verwinkelte und verwirrende Level
  • Kampftreffer fühlen sich lasch an
  • Sichtbar nachladende Texturen
  • Viele Skills werden nicht benötigt
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