Samstag, Dezember 20, 2025
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Paket weg, Inhalt vertauscht – warum Lieferdiebstahl immer häufiger wird und was Betroffene tun können

Ein Paket kommt an – doch der Inhalt fehlt, wurde vertauscht oder das Paket verschwindet gleich ganz. Für viele ist das längst kein Einzelfall mehr. Auch mir persönlich wurde bereits einige Online-Bestellung gestohlen, was zeigt: Paketdiebstahl ist ein reales und wachsendes Problem, das jeden treffen kann.

In sozialen Netzwerken und Foren häufen sich Berichte über Pakete mit falschem Inhalt – von leeren Kartons bis hin zu völlig absurden Funden. Besonders bitter wird es, wenn es sich um hochpreisige Technik oder Geschenke handelt.

Paketdiebstahl nimmt weiter zu

Versicherungen und Verbraucherschützer schlagen seit Jahren Alarm. Seit 2019 hat sich die Zahl der gemeldeten Paketdiebstähle mehr als verdreifacht. Besonders während der Pandemie, als der Onlinehandel explodierte, stiegen die Zahlen massiv an.

Auch wenn die Quote im Verhältnis zur Gesamtzahl der versendeten Pakete gering ist – geschätzt etwa 0,01 Prozent –, bedeutet das bei mehreren hundert Millionen Lieferungen dennoch zehntausende Betroffene pro Jahr. Jeder einzelne Fall ist für die Betroffenen ärgerlich, zeitaufwendig und oft nervenaufreibend.

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Typische Fälle: Von leer bis vertauscht

Die Bandbreite der Probleme ist groß:

  • Paket wird als „zugestellt“ markiert, ist aber nicht auffindbar
  • Karton kommt an, Inhalt fehlt komplett
  • Hochwertige Ware wurde durch billige Gegenstände ersetzt
  • Paket wird vor der Tür abgestellt und gestohlen

Gerade in der Vorweihnachtszeit, bei Aktionen wie Black Friday oder Cyber Week, sind Diebe besonders aktiv. Pakete, die sichtbar und unbeaufsichtigt vor Türen liegen, gelten als leichtes Ziel.

Wer haftet eigentlich?

Grundsätzlich sind drei Parteien beteiligt: Händler, Versanddienstleister und Empfänger.

  • Händler: Verantwortlich, bis das Paket an den Versanddienstleister übergeben wurde
  • Versanddienstleister: Haftet, solange sich das Paket in seiner Obhut befindet
  • Empfänger: Trägt das Risiko, wenn das Paket korrekt zugestellt wurde (z. B. Abstellgenehmigung)

Als korrekt zugestellt gilt in vielen Fällen auch das Abstellen an einem vereinbarten Ort. Genau hier entsteht häufig Streit.

Das kannst du tun, wenn dein Paket gestohlen wurde

Wenn du betroffen bist, solltest du strukturiert vorgehen:

  1. Sendungsverfolgung prüfen
    Screenshot machen und Zustellstatus sichern.
  2. Händler kontaktieren
    Problem sofort melden, am besten schriftlich.
  3. Zahlungsanbieter einschalten
    • PayPal Käuferschutz: Fall eröffnen („Artikel nicht erhalten“)
    • Kreditkartenanbieter: Rückbuchung (Chargeback) beantragen
    • Marktplätze wie Amazon oder eBay haben eigene Schutzprogramme
  4. Anzeige bei der Polizei erstatten
    Besonders wichtig für Versicherungen oder bei höherem Warenwert.
  5. Hausratversicherung prüfen
    Viele Policen decken Paketdiebstahl über den Punkt „einfacher Diebstahl“ ab – oft mit Selbstbehalt.

So kannst du dich besser schützen

Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, aber diese Maßnahmen helfen:

  • Lieferung mit Unterschrift verlangen
  • Zustellung an Packstation, Abholstation oder Nachbarn
  • Feste Lieferzeiten nutzen, wenn möglich
  • Sendungsverfolgung aktiv beobachten
  • Keine dauerhafte Abstellgenehmigung erteilen
  • Pakete schnell nach Zustellung annehmen

Gerade scheinbar herrenlose Pakete vor Haustüren sind das Hauptziel von Dieben.

Paketdiebstahl ist kein Randproblem mehr, sondern ein alltägliches Risiko beim Online-Shopping. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit statistisch gering ist, trifft es jedes Jahr tausende Menschen. Wer seine Rechte kennt, Zahlungsdienste wie den PayPal Käuferschutz nutzt und bei der Zustellung aufmerksam bleibt, kann den Schaden zumindest begrenzen.

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