Donnerstag, Dezember 18, 2025
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Verschollenes Resident Evil für den Game Boy Color taucht wieder auf – fast vollständig spielbar

Ein lange als verloren geltendes Kapitel der Resident-Evil-Geschichte ist überraschend wieder aufgetaucht: Die offiziell gestrichene Game-Boy-Color-Version von Resident Evil ist online veröffentlicht worden. Möglich gemacht hat das die Archivplattform Games That Weren’t, die sich auf die Bewahrung eingestellter und unveröffentlichter Spiele spezialisiert hat.

Bei dem nun aufgetauchten Build handelt es sich laut Archivaren um die bislang vollständigste Version des Projekts. Nach aktuellem Stand könnte das Spiel sogar von Anfang bis Ende spielbar sein – etwas, das frühere Versionen nicht boten.

Zu 98 Prozent fertig – und trotzdem eingestellt

Das Spiel befand sich zur Jahrtausendwende bereits in einem sehr fortgeschrittenen Zustand. Laut Aussagen von Pete Frith, Assistant Programmer bei Entwickler HotGen, war das Projekt zum Zeitpunkt der Einstellung im Jahr 2000 rund 98 Prozent abgeschlossen und hatte bereits die QA-Testphase erreicht.

Der offiziell kommunizierte Grund für die Einstellung sorgte schon damals für Diskussionen: Frith zufolge hieß es intern, der ursprüngliche Schöpfer von Resident Evil habe das Gefühl gehabt, dass der Game Boy Color der Marke nicht gerecht werde.

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Capcom selbst erklärte zum Zeitpunkt der Absage, man sei nicht überzeugt gewesen, dass das Produkt sowohl die Fans als auch das Unternehmen zufriedengestellt hätte.

Endkampf mit dem Tyrant erstmals spielbar

Die nun veröffentlichte Version gilt als finaler Build, der existierte, bevor Capcom im März 2000 endgültig den Stecker zog. Anders als frühere Leaks enthält diese Fassung erstmals auch den Endkampf gegen den Tyrant, was stark darauf hindeutet, dass das Spiel tatsächlich komplett durchspielbar ist.

Zusätzlich umfasst das Archiv:

  • eine vollständige Musik- und Soundeffektliste
  • zahlreiche Ingame-Screenshots
  • sowie einen Download-Link, mit dem Fans das Spiel selbst ausprobieren können

Lange Entwicklungsgeschichte eines unmöglichen Projekts

HotGen, ein Studio aus Süd-London, begann 1999 im Auftrag von Capcom mit der Umsetzung des ersten Resident Evil für den Game Boy Color. Das Ziel war ambitioniert: ein ursprünglich für die PlayStation entwickeltes Survival-Horror-Spiel auf ein einzelnes GBC-Modul zu komprimieren.

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Geplant war zunächst eine Veröffentlichung im Herbst 1999, später wurde der Termin auf Januar 2000 verschoben – beide Zeitfenster wurden verpasst. Im März 2000 folgte schließlich die offizielle Einstellung.

Bereits in den Jahren 2011 und später tauchten mehrere unfertige Builds online auf, von denen keine vollständig spielbar war. Die nun veröffentlichte Version übertrifft diese deutlich.

Ein Stück Videospielgeschichte gerettet

Mehr als 25 Jahre nach der Einstellung erlebt das Projekt nun eine zweite Geburt. Games That Weren’t bezeichnet den aktuellen Fund als einen wichtigen Meilenstein für die Spielearchäologie – und für Resident-Evil-Fans ist es die seltene Gelegenheit, einen Blick auf ein alternatives Kapitel der Horror-Reihe zu werfen, das es eigentlich nie hätte geben sollen.


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