Nach der jüngsten Kontroverse um den verzögerten Finanzbericht hat Ubisoft im britischen Handelsregister ein umfangreiches Dokument veröffentlicht, das erstmals offen erklärt, warum sich viele aktuelle Titel des Publishers – und der Branche allgemein – schlechter verkaufen als früher. Die Analyse zeichnet ein deutliches Bild: Der Markt verändert sich grundlegend, und klassische Vollpreisspiele geraten zunehmend ins Hintertreffen.
Spieler kaufen weniger – und bleiben länger bei einem Titel
Laut Ubisoft ist das größte Problem nicht die Qualität neuer Spiele, sondern das veränderte Konsumverhalten der Spieler.
Der Publisher spricht von einem klaren Trend:
- Spieler wählen weniger neue Spiele aus
- Verbringen aber viel mehr Zeit in einzelnen Titeln
- Neue Veröffentlichungen haben es daher deutlich schwerer, sich durchzusetzen
In dem Bericht heißt es, dass der Markt „immer weniger geeignet für traditionelle Veröffentlichungen“ sei – also für Spiele, die einmal gekauft und abgeschlossen werden.
Das klassische Modell stirbt langsam aus
Ubisoft macht keinen Hehl daraus:
Das Modell, ein komplettes Spiel gegen eine einmalige Gebühr zu verkaufen, verliert massiv an Bedeutung.
Stattdessen dominieren:
- Abonnementdienste (Game Pass, PS Plus Extra/Premium)
- Live-Service-Spiele mit jahrelanger Betreuung
- Free-to-Play-Titel
- Cloud-Gaming-Angebote
Diese Modelle ermöglichen es Spielern, mit wenig Budget jahrelang aktiv zu bleiben – und reduzieren gleichzeitig die Bereitschaft, neue Vollpreisspiele zu kaufen.
Warum viele neue Titel kaum noch durchbrechen
Laut Ubisoft ist der Markt durch mehrere Faktoren extrem schwierig geworden:
- Spieler verbringen viel Zeit in Live-Games wie Fortnite, Apex Legends, Warzone
- Diese Titel erhalten ständige Updates – und fesseln dadurch langfristig
- Neue Spiele haben keine Chance, sich gegen diese „Zeitfresser“ zu behaupten
- Der Markt ist weniger berechenbar, Erfolge schwieriger zu planen
- Selbst große Marken können heute floppen
Der Bericht macht deutlich: Nur wenige Veröffentlichungen schaffen es noch, groß herauszukommen.
Abos und F2P sparen Geld – aber schaden Verkäufen
Abonnementdienste und kostenlose Spiele verändern das Kaufverhalten spürbar.
Viele Spieler sparen bewusst:
- Weniger Vollpreistitel pro Jahr
- Mehr Nutzung von Abos und Free-to-Play
- Mehr Zeit in bereits etablierten Games
Das führt dazu, dass Neuerscheinungen deutlich weniger Aufmerksamkeit erhalten – selbst dann, wenn sie qualitätsvoll sind.
Ubisoft kennt die Regeln – doch der Übergang fällt schwer
Interessant ist, dass Ubisoft selbst mit Rainbow Six Siege eines der erfolgreichsten Service-Games der Branche besitzt.
Es läuft seit Jahren konstant erfolgreich und beweist, dass Ubisoft Live-Service sehr wohl versteht.
Trotzdem zeigt der Bericht:
Der Übergang vom klassischen Verkaufsmodell hin zu langfristigen Service-Konzepten ist für das Unternehmen kompliziert und nicht ohne Risiko.
Der Markt wandelt sich – und Ubisoft kämpft mit
Ubisofts Analyse zeigt klar, warum viele neue Spiele 2024 und 2025 auf dem Markt scheitern oder deutlich unter den Erwartungen bleiben. Die Spielerlandschaft verändert sich schneller denn je, und klassische Vollpreistitel müssen um ihre Relevanz kämpfen.
Wie Ubisoft sich auf lange Sicht anpasst – und ob weitere Marken den Service-Weg einschlagen – bleibt abzuwarten.
Quelle:https://insider-gaming.com/ubisoft-people-playing-fewer-games-struggling/
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