Sony spricht offen darüber, dass Künstliche Intelligenz – KI – in seinen Entertainment- und Gaming-Sparten eingesetzt wird. Während das Unternehmen zwar betont, die KI solle die Arbeit von Entwicklern und Künstlern lediglich unterstützen, wächst die Sorge innerhalb der Branche, dass kreative Arbeitsplätze auf lange Sicht gefährdet sein könnten. Die neuen Zahlen zeigen zudem, wie tief die KI bereits in Sonys Produktionsprozesse integriert ist.
KI als Werkzeug und nicht als Ersatz
Im aktuellen Geschäftsbericht legt Sony zum ersten Mal detailliert dar, wie stark die KI die verschiedenen Unternehmensbereiche bereits verändert hat. Der japanische Technologiekonzern hebt dabei hervor, dass sein sogenanntes Enterprise LLM – ein internes Large Language Model – nicht zur automatisierten Erstellung von In Game-Grafiken oder Charakteren diene, sondern vor allem genutzt wird, um Mitarbeiter zu unterstützen. Das Ziel, das verfolgt wird, handelt davon, dass Produktionsabläufe beschleunigt und interne Kommunikation verbessert werden, ohne dabei menschliche Kreativität zu verdrängen.
Trotz dieser beruhigenden Worte bleibt man jedoch skeptisch. Viele Entwickler und Designer befürchten nämlich, dass der zunehmende Einsatz generativer KI langfristig zu kleineren Teams und weniger kreativen Positionen führen könnte. Die Diskussion spiegelt ein grundlegendes Spannungsfeld wider: KI kann Prozesse zwar effizienter machen, gleichzeitig aber traditionelle Aufgaben verändern oder sogar ersetzen.
In der Gaming-Branche sorgt dieses Thema seit Monaten für intensive Debatten. Studios experimentieren zunehmend mit KI-gestützten Tools, die Animationen, Dialoge oder Spielmechaniken analysieren und optimieren können. Auch im Bereich Online Glücksspiel kommt die KI häufig zum Einsatz. Die absolut besten Poker Seiten arbeiten bereits mit KI im Hintergrund, sodass individuelle Boni erstellt werden können. Zudem wird auch regelmäßig das Spielverhalten des Spielers analysiert und gegebenenfalls Alarm geschlagen, falls hier mitunter Anzeichen von problematischem Verhalten erkannt werden.
50.000 Mitarbeiter nutzen Sonys internes KI-System
Laut einem Bericht des Gaming-Portals GameSpot hat Sony die Richtlinien und Formulierungen zur KI-Nutzung im Unternehmensbericht deutlich erweitert. Das Enterprise LLM sei mittlerweile in allen Konzernsparten fest verankert. Das beginnt bei Musik und Film und reicht bis hin zu PlayStation Studios. In den vergangenen zwei Jahren hätten über 50.000 Mitarbeiter aus 210 Teams regelmäßig auf die hauseigene KI-Infrastruktur zurückgegriffen.
Vor allem die Mitarbeiter, die in den kreativen Bereichen aktiv sind, sollen von den neuen Tools profitieren. Laut Sony erleichtern KI-Anwendungen die Recherche, die Texterstellung und das Datenmanagement. Das hat natürlich auch indirekte Auswirkungen auf die Spielerfahrung: Die KI trage nämlich zur Verbesserung älterer Filmversionen für Streaming- und Konsolenplattformen bei und unterstütze die Optimierung der Bildqualität über das sogenannte PSSR Upscaling-System der PlayStation 5 Pro.
Der Konzern hebt zudem hervor, dass alle verwendeten Systeme strengen Sicherheits- und Ethikstandards unterliegen. Die KI dürfe keine urheberrechtlich geschützten Inhalte imitieren oder etwa kopieren. Interne Filter sollen in weiterer Folge auch sicherstellen, dass keine fremden Musikstücke, Kunstwerke oder Bilddaten reproduziert werden.
Aber es bleiben trotz dieser Maßnahmen Zweifel. Künstler und Entwicklerverbände weisen etwa darauf hin, dass selbst gut gemeinte Schutzvorkehrungen nicht verhindern könnten, dass KI-Modelle aus öffentlich verfügbaren Daten trainiert werden. Das oft ohne Zustimmung der Urheber.
Zwischen Fortschritt und Misstrauen
Im Frühjahr 2025 sorgte bereits ein Vorfall für Aufsehen, der diese Spannungen verdeutlichte. Im Internet kursierte ein Video, das eine Szene aus „Horizon Forbidden West“ zeigte. Darin war Hauptfigur Aloy mit einer KI-generierten Stimme zu hören, während ihr Gesichtsausdruck dynamisch auf die Spielereingaben reagierte. Obwohl der Clip rasch gelöscht wurde und Sony betonte, die Aufnahme sei nicht intern erstellt worden, sorgte das gezeigte Material für heftige Diskussionen.
Synchronsprecher und Motion Capture-Darsteller sahen darin ein klares Warnsignal: Wenn die KI in der Lage ist, dass täuschend echte Stimmen und Mimik erzeugt werden könnten, dann würde die menschliche Darstellerarbeit bald nicht mehr benötigt werden.
Konkurrenz und Kostendruck
Auch andere Branchengrößen experimentieren mit zum Teil vergleichbaren Konzepten. Besonders Microsoft hat massiv in die KI-Forschung investiert und nutzt unter anderem das interne Project Muse, das generative Verfahren zur automatisierten Erstellung von Gameplay-Sequenzen und grafischen Elementen testet. Laut Insidern soll diese Entwicklung bereits dazu geführt haben, dass es zu Umstrukturierungen innerhalb der Xbox Studios gekommen ist. Offiziell wird natürlich betont, dass weiterhin menschliche Beteiligung notwendig sei, um kreative Projekte umzusetzen. Doch die Befürchtung, dass Studios in Zukunft schrumpfen könnten, bleibt dennoch bestehen.
Sony dagegen vermeidet bisher derart drastische Schritte. Es gibt bislang keine Hinweise, dass PlayStation-Studios aufgrund von KI-Technologie geschlossen oder verkleinert worden sind. Dennoch ist der wirtschaftliche Druck erkennbar: Die Entwicklungskosten moderner AAA-Titel steigen von Jahr zu Jahr, teilweise auf über 300 Millionen US Dollar pro Spiel. Die KI gilt deshalb vielen Managern als notwendiges Werkzeug, um Kosten zu senken und Entwicklungszeiten zu verkürzen.
Während die Industrie also nach dem richtigen Gleichgewicht sucht, wird eine Sache ganz klar: Die KI ist längst Teil des kreativen Alltags und Sony steht exemplarisch für den Versuch, den Spagat zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Kreativität zu meistern.

