Der aktuelle Kopf hinter Battlefield, Vince Zampella, hat sich in einem Interview ungewöhnlich offen über die Entstehungsgeschichte des Call of Duty-Franchise geäußert – und dabei kein Blatt vor den Mund genommen. In einem Gespräch mit dem Magazin GQ blickte der Entwickler auf seine lange Karriere zurück und enthüllte, dass Call of Duty ursprünglich nur entstanden sei, weil Electronic Arts „einen entscheidenden Fehler“ gemacht habe.
Zampella war in den frühen 2000er-Jahren Teil des Studios 2015 Inc., das den gefeierten Shooter Medal of Honor: Allied Assault entwickelte. Damals arbeitete das Team im Auftrag von EA und trug maßgeblich zum Erfolg der Reihe bei. Doch laut Zampella entschied sich der Publisher später, die Arbeit an Medal of Honor intern fortzuführen – eine Entscheidung, die weitreichende Folgen hatte.
„Call of Duty existiert nur, weil EA Idioten waren,“ so Zampella im Interview.
Nach der Trennung von EA gründeten Zampella und mehrere Kollegen das Studio Infinity Ward. Kurz darauf unterzeichnete das neue Team einen Vertrag mit Activision Blizzard, um ein Militärspiel mit dem internen Codenamen “MOH Killer” zu entwickeln. Dieses Projekt sollte später als Call of Duty erscheinen – und eine der erfolgreichsten Shooter-Serien aller Zeiten begründen.
Bereits 2013 hatte der frühere Infinity-Ward-Künstler Justin Thomas in einem Interview mit MCV angedeutet, dass finanzielle und rechtliche Spannungen mit EA den Ausschlag für den Bruch gaben. Er beschrieb, wie das Team kurz vor der Auflösung stand, bis Activision ein Angebot unterbreitete – nur wenige Tage nach dem Ende von 2015 Inc.
Vom CoD-Erfinder zum Battlefield-Leiter
Heute leitet Vince Zampella bei EA die Entwicklung von Battlefield 6 und steht somit in direkter Konkurrenz zu der Serie, deren Grundstein er einst selbst legte. Eine Ironie des Schicksals, die in der Branche für Aufsehen sorgt – vor allem, da Zampella 2010 nach einem öffentlichkeitswirksamen Streit von Activision entlassen wurde.
Trotz der turbulenten Vergangenheit scheint sich die Geschichte nun zu wiederholen: Battlefield 6 erlebt derzeit einen äußerst erfolgreichen Start und wird von vielen Fans als ernsthafte Konkurrenz zu Call of Duty gesehen. Auf Steam zählt der Titel bereits zu den meistgespielten Releases des Jahres.
Quelle:https://www.gq-magazine.co.uk/article/battlefield-6-vince-zampella
Battlefield 6 im Test – Endlich wieder ein echtes Battlefield Erlebnis!
Zampella selbst sieht die Zukunft positiv: Er wolle, so sagte er in dem Interview, „das Vertrauen der Spieler mit Battlefield zurückgewinnen“ – und vielleicht auch ein Stück Wiedergutmachung für die Fehler der Vergangenheit leisten.


‚Das Vertrauen der Spieler zurückgewinnen‘? Das klingt ja fast so glaubwürdig wie die Versprechen von EA beim Launch von jedem ihrer Spiele.
Sich auf die Vergangenheit zu beziehen ist echt innovativ. Vielleicht sollte Zampella auch die Zukunft vorhersagen!
Battlefield 6 als ernsthafte Konkurrenz zu CoD? Klar, und ich bin der König von Deutschland. Gute Nacht!
Einen Fehler zu machen und dann ein ganzes Franchise zu gründen? Naja, vielleicht sollte ich auch mal anfangen, meine Fehler zu monetarisieren.
Wow, ein Entwickler der offen über Fehler spricht? Das ist ja fast so überraschend wie ein neuer Call of Duty-Teil jedes Jahr!