Die Assassin’s Creed-Reihe gehört seit Jahren zu den bekanntesten Marken von Ubisoft und hat Spieler bereits in viele Epochen der Weltgeschichte geführt – von der Antike über das Mittelalter bis hin zu fernen Zukunftsvisionen. Doch nun sorgt ein Bericht für Aufsehen:
Demnach wurde ein bislang unangekündigter Assassin’s Creed-Titel im vergangenen Jahr intern eingestellt. Grund dafür soll ein „zu sensibles Thema“ gewesen sein, das innerhalb des Unternehmens für Diskussionen gesorgt habe.
Ein Spiel, das Geschichte schreiben sollte
Wie das Magazin The Game File berichtet, war das Projekt in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Mehrere Quellen aus dem Umfeld von Ubisoft sollen bestätigt haben, dass das Spiel ursprünglich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angesiedelt war – also kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg.
Geplant war angeblich eine Geschichte rund um einen schwarzen Protagonisten, der als ehemaliger Sklave aus dem Süden der USA in den Westen flieht, um ein neues Leben zu beginnen.
Doch das Schicksal führt ihn zur Bruderschaft der Assassinen, und er kehrt schließlich zurück, um gegen Unterdrückung, Korruption und den aufkommenden Ku-Klux-Klan zu kämpfen.
Die Vision: Ein düsteres, emotionales Kapitel innerhalb des Assassin’s Creed-Universums – mit einem Setting, das es in der Reihe so noch nie gegeben hat.
Ubisoft zieht die Reißleine – „zu politisch“ für den Markt
Doch laut mehreren Entwicklern kam das Projekt nie über die Konzeptphase hinaus. Interne Führungskräfte sollen das Spiel aufgrund seiner politischen Brisanz gestoppt haben.
Ein anonymer Mitarbeiter wird mit den Worten zitiert:
„Zu politisch in einem Land, das zu instabil ist – um es kurz zu machen.“
Diese Aussage deutet darauf hin, dass Ubisoft befürchtete, ein solches Szenario könnte in bestimmten Regionen – insbesondere in den USA – auf heftige Reaktionen stoßen.
In den letzten Jahren war der Publisher immer wieder mit Kontroversen konfrontiert, sei es durch Darstellungen historischer Figuren oder kulturelle Sensibilität in neuen Projekten.
Fallout aus der „Shadows“-Kontroverse
Auch der zuletzt erschienene Titel Assassin’s Creed: Shadows sorgte für Diskussionen.
Ein Teil der Community kritisierte die Darstellung des schwarzen Samurai Yasuke und warf Ubisoft historische Ungenauigkeit vor.
Diese Erfahrung scheint das Studio vorsichtiger gemacht zu haben, wenn es um Themen geht, die reale gesellschaftliche Konflikte berühren.
Ein Spiel, das Sklaverei, Rassismus und den Wiederaufbau der USA nach dem Bürgerkrieg thematisiert, hätte zwar enormes erzählerisches Potenzial geboten – aber auch ein großes Risiko dargestellt, das Ubisoft offenbar nicht eingehen wollte.
Die Zukunft der Reihe
Trotz der Absage dieses Projekts ruht die Serie keineswegs.
In den kommenden Monaten soll ein kostenloses DLC für Assassin’s Creed Mirage erscheinen, gefolgt von einem Remake von Assassin’s Creed IV: Black Flag im Jahr 2026.
Zudem arbeitet Ubisoft weiter an neuen Inhalten für die Assassin’s Creed Infinity-Plattform, die als zentrale Basis für zukünftige Spiele und Erlebnisse dienen wird.
Ein Spiel, das wir wohl nie sehen werden
Ob das Bürgerkriegs-Projekt jemals offiziell angekündigt wurde oder vielleicht unter einem Codenamen existierte, ist unklar. Doch die Berichte zeigen, dass Ubisoft mit dem Gedanken spielte, eines der mutigsten und zugleich sensibelsten Kapitel der US-Geschichte interaktiv zu erzählen.
Wie ein solches Spiel ausgesehen hätte, bleibt der Fantasie der Fans überlassen.
Doch eines steht fest: Ein Assassin’s Creed, das den amerikanischen Süden nach dem Krieg erkundet, wäre erzählerisch wie atmosphärisch Neuland für die Reihe gewesen – vielleicht zu viel Neuland.
Quelle:https://www.gamefile.news/p/scoop-ubisoft-cancelled-a-post-civil
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