Der internationale Marktplatz StockX ist längst nicht mehr nur für Sneaker bekannt. Auch im Gaming-Bereich, insbesondere rund um die PlayStation-Welt, werden dort inzwischen zahlreiche Produkte gehandelt:
von PS5-Konsolen über limitierte DualSense-Controller, Headsets und Collector’s Editions bis hin zu Figuren, Merch und anderen Sammlerstücken.
StockX wirbt mit einem Prüfprozess („Verifizierung“), der Käufern eigentlich Sicherheit bieten soll. Doch in der Praxis zeigt sich: Dieser Prozess ist nicht fehlerfrei. Immer häufiger melden Nutzer Probleme mit falschen oder unvollständigen Lieferungen.
Ein aktuelles Beispiel aus der Community verdeutlicht, wo Risiken bestehen können.
📦 Ein realer Fall: Gefälschte Ware trotz angeblicher Authentifizierung
Ein langjähriger StockX-Kunde – über 10 Jahre aktiv mit zahlreichen erfolgreichen Käufen – bestellte kürzlich ein versiegeltes 6er-Case „Labubu Blind Boxes“, ein beliebtes Sammlerprodukt, das teilweise auch im Gaming-Merch-Bereich auftaucht.
Die Lieferung sorgte jedoch für Überraschung:
- Mehrere Figuren waren offensichtlich Fälschungen (Material, Verarbeitung, fehlende Details).
- Drei von sechs Sammelkarten fehlten komplett.
- In einer Blind Box befand sich eine Socke statt einer Figur.
Der Käufer dokumentierte alles per Video und wandte sich an den Support.
🛠️ Support-Kommunikation: Von Zusagen bis zur Ablehnung
Laut Angaben des Betroffenen verlief die Kommunikation zunächst positiv:
- StockX bestätigte, den Fall zu prüfen.
- Es wurde eine Erstattung in Aussicht gestellt.
- Ein 10-€-Gutschein wurde als Entschädigung ausgestellt.
- Ein Rücksendeetikett für den Artikel wurde bereitgestellt.
Nach der Rücksendung änderte sich jedoch die Bewertung:
- StockX lehnte die Reklamation ab.
- Begründung: „Originalversiegelung fehlt.“
- Die Hinweise auf Fake-Ware, fehlende Karten und die Socke wurden nach Angaben des Kunden nicht berücksichtigt.
Der Fall zeigt, dass trotz Prüfung und Supportkontakt keine Garantie auf eine reibungslose Abwicklung besteht.
🎮 Warum PlayStation-Nutzer betroffen sein könnten
Auf StockX werden immer häufiger Gaming-Produkte gehandelt:
- PS5-Konsolen (insbesondere limitierte Bundles)
- DualSense-Controller in Special Editions
- PS VR2 Systeme
- Collector’s Editions beliebter Spiele
- Sony Inzone Zubehör
- Figuren, Statuen und PlayStation-Merch
Auch diese Produkte sind anfällig für:
- Fälschungen
- manipulierte Verpackungen
- fehlende Inhalte
- gebrauchte Ware, die als neu deklariert wird
⚠️ Die größten Risiken beim Kauf über StockX
1. Der Prüfprozess ist nicht unfehlbar.
Selbst auffällige Fehler können durchrutschen.
2. Keine klassische Gewährleistung wie beim Händler.
StockX ist ein Marktplatz, kein Elektro-Fachhändler.
3. Käufer müssen Probleme sofort melden – und dürfen keine Fälle voreilig abschließen.
Gerade bei PayPal ist das entscheidend.
4. Rückabwicklung kann kompliziert sein.
In einigen dokumentierten Fällen gab es widersprüchliche Support-Aussagen.
🛡️ Was Käufer tun können: Die wichtigsten Schutzmaßnahmen
✔ Unboxing-Video erstellen – lückenlos und ohne Schnitt
✔ Niemals Support-Zusagen blind vertrauen
✔ PayPal-Fälle nicht schließen, bevor das Geld da ist
✔ Bei Lastschrift: SEPA-Recht nutzen (8 Wochen Rückgabefrist)
✔ Im Zweifel: Verbraucherzentrale einschalten
✔ Bei teuren Produkten eher auf autorisierte Händler setzen
📌 Unser Fazit
StockX kann eine Option sein, wenn man nach seltenen, limitierten oder ausverkauften PlayStation-Artikeln sucht.
Doch Käufer sollten sich bewusst sein:
➡️ Die Verifizierung schützt nicht zu 100 %.
➡️ Reklamationen können aufwendig sein.
➡️ Fehlerhafte oder gefälschte Ware ist möglich.
➡️ Eine gute Dokumentation ist entscheidend.
Der geschilderte Fall zeigt deutlich, dass selbst sehr erfahrene Nutzer mit über 10 Jahren Historie auf der Plattform in schwierige Situationen geraten können.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bei teurer Hardware oder Sammlerstücken besonders vorsichtig sein – und lieber einmal zu viel dokumentieren als zu wenig.

