Wenn Doom und Mad Max ein Kind zusammen hätten, würde daraus Rage 2 entstehen. Schnelle, präzise Shooter-Action mit übertriebener Gewalt trifft auf eine offene Welt, die wir mit bewaffneten Boliden unsicher machen können.
Ob sich die Shooter-Profis von id Software mit der Open-World der Avalange Studios vertragen, wollen wir in den kommenden Zeilen klären.
Der Letzte
Unser Hauptcharakter ist Walker. Großgezogen wurden Walker von seiner Ziehmutter, die eine der letzten Ödland Ranger ist. Diese Elite-Krieger haben die Aufgabe die Bewohner des Ödlandes vor Plünderern und Banditen zu beschützen. Nach einem Angriff der Obrigkeit wird jedoch unsere Ziehmutter getötet und hinterlässt uns ein großes Erbe. Wir werden zum letzten Ranger. Damit ist es unsere Aufgabe die Einwohner des Ödlandes zu beschützen und unsere Gegner zu töten. Auf General Cross haben wir es am Meisten abgesehen, da er derjenige war, der unsere Mutter auf dem Gewissen hat. Cross ist der Anführer der Obrigkeit, einer Organisation aus Mutanten, die sich mit mechanischen Hilfsmitteln verstärken. Ziel der Obrigkeit ist es alle Menschen im Ödland zu vernichten und dieses zu erobern.
Überall Tod
Walker macht sich also auf den Weg sein Ziel zu eliminieren. Anfangs dürfen wir bestimmen, ob Walker männlich oder weiblich ist. Auf die Story hat diese Wahl jedoch keinen Einfluss. Die Geschichte ist Übrigens der größte Schwachpunkt des Spiels. Denn es gibt sie eigentlich kaum. Sie dient einfach nur als Motiv für die Hauptfigur.
Aufgemotzte Karren
Um durch das Ödland zu reisen, werden uns einigen Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Mit dem Abschließen von Rennmissionen, können wir auch weitere freischalten. Diese sind natürlich auch bewaffnet und Walker kann auch unterwegs Feinde erledigen. Ob Fußsoldaten oder feindliche Fahrzeuge macht da keinen Unterschied. Die Steuerung der Fahrzeuge ist leider etwas schwammig geraten und auch ein richtiges Geschwindigkeitsgefühl will nicht aufkommen. Das macht die Fahrten etwas zäh. Außerdem passiert auf den Straßen recht wenig, was das Ödland noch trister macht, als es schon ist. Rage 2 bietet einige Nebenaufgaben. 
Run´N Gun
Die Shooter-Mechanik ist jedoch einwandfrei und macht sehr viel Laune. Mit Sturmgewehr oder Schrottflinte bewaffnet in ein Banditen-Camp rennen und alles nieder zu mähen macht einfach Spaß. Denn alles geht gut von der Hand und fühlt sich einfach wuchtig an. Hat man Walker dann noch einige neue Natriten-Fähigkeiten beigebracht, in dem man die verlassenen Archen gefunden hat, wird alles noch spaßiger. Dann brennt Rage 2 ein Shooter-Feuerwerk ab, dass die Fetzen fliegen. Mit der Slam-Fertigkeit etwa springen wir in die Luft und landen Mitten in einer Feindgruppe. Alle nahen Gegner werden schwer verletzt oder sofort erledigt. Das Verbessern des Charakters und der Ausrüstung ist auch essenziell für den Fortschritt. 
Schön Öde
Um die Fahrten in der großen offenen Welt und die Schießereien interessanter zu machen, werden diese Aktionen natürlich auch akustisch untermalt. Die Autogeräusche, sowie die Waffengeräusche klingen einfach wuchtig und fett. Grafisch schwankt leider die Qualität der Texturen. Die offene Welt ist dabei in unterschiedliche Regionen eingeteilt und bietet abwechslungsreiche Umgebungen. Kantenflimmern und matschige Texturen stören aber etwas die Atmosphäre. 
Fazit
Rage 2 macht Spaß. Es revolutioniert aber weder das Open World Erlebnis noch das Shooter Gameplay. Es gibt einfach zu wenig Abwechslung. Die Shooter-Passagen sind aber eine der besten der letzten Jahre. So wuchtig und befriedigend hat sich schon lange kein Ego-Shooter mehr angefühlt. Das auf Nahkampf und kurze Distanzen ausgelegte Kampfsystem passt aber nicht so wirklich in eine offene Welt. Es gibt hier immer nur einen Weg, nämlich mitten rein. Man kann weder schleichen noch andere taktigen ausprobieren. Die Feinde selbst bleiben allein recht dumm und sind nur in Gruppen wirklich gefährlich. Grafisch ist Rage 2 nicht hässlich, aber auch nicht schön. Gerade in ruhigen Momenten fallen die matschigen Texturen auf. Wer einen knackigen Shooter sucht und auch den Grind nicht scheut, der bekommt mit Rage 2 einige Stunden gute Unterhaltung. Eine gute Story oder abwechslungsreiche Aufgaben darf man aber nicht erwarten. Der Trashige-Stil passt aber perfekt zum Setting.


