Reicht es für die Krone auf dem virtuellen Fußballplatz?
Wie man es auch von der Konkurrenz (Fifa15)des von uns getesteten Pro Evolution Soccer 2015 aus dem Hause Konami kennt, erscheint auch von Pro Evolution Soccer – kurz PES – jährlich ein neuer Ableger. Was daraus folgt ist der ebenso jährlich andauernde Streit der Community, welches der beiden Spiele das bessere ist. Mit unserer Review zum Spiel wollen wir für euch etwas Licht ins Dunkel bringen.
Grafik und Soundkulisse
Pro Evolution Soccer 2015 sieht gut aus! Ein kurzer Satz, welcher aber nicht weniger bedeutsam klingen soll. Das Spiel erscheint auf der getesteten PS4 Version in einem guten Licht: Zuschauer und Gameface-Abbildungen der realen Stars der lizenzierten Clubs sehen schick aus, wenngleich einige Stars im Gegensatz zu ihren originalen Vorbildern etwas gestaucht und leicht pummelig wirken. Bei anderen Spielern hingegen passt die Übertragung in das Spiel wie die Faust aufs Auge. Die virtuellen Kicker zeigen in wichtigen Momenten auch ihren Frust über vorangegangene Aktionen, was besonders an den Gesichtsausdrücken der Torhüter festzustellen ist. Ebenso reagiert auch die Fan-Kulisse, welche optisch jedoch noch etwas schöner präsentiert werden könnte. 
Gameplay
In diesem Bereich spielt Pro Evolution Soccer, wie in den guten alten Zeiten, wieder seine Stärke aus, nämlich die des sehr individuellen Spiels bzw. Spielverlaufs. Wir spielten ein paar Freundschaftsspiele, sowie eine Champions League Saison mit dem FC Barcelona und uns bleibt nicht mehr zu sagen, als dass jedes Spiel wirklich anders abläuft. 
Alles in allem muss man sagen, dass ein Spiel auf dem virtuellen Rasen von PES 15 enormen Spaß macht und deutlich variantenreicher abläuft als eines bei FIFA 15 – guter Job Konami!
Umfang
Beim Umfang zeigen sich leider schnell die größten Probleme der Fußballsimulation, nämlich die fehlenden Lizenzen. Wie auch in den Jahren zuvor ist das Lizenzangebot bei PES 15 leider deutlich geringer, als das des stärksten Konkurrenten. Schauen wir uns zum Beispiel die Bundesliga an, werden wir schnell feststellen, dass es nach Clubs wie dem FC Bayern München, FC Schalke 04 oder Bayer Leverkusen sehr schnell sehr eng wird. Konami liefert als Ergänzung zumeist fiktive Teams mit fiktiven Mannschaften. Wer also eine komplette Saison mit der Bundesliga nachspielen möchte, der wird leider enttäuscht oder muss Hand an den vom Entwickler mitgelieferten Editor legen und die Spieler selber erstellen. Es gibt allerdings auch eine Lizenzierung der „UEFA Champions League“ sowie der „UEFA Europa League“. Beides sind Lizenzpakete, die dem Konkurrenten FIFA 15 fehlen, denn dort spielt man in der Karriere weiterhin in der „Meisterliga“ und ohne den passenden lizenzierten Spielball. Auch die realistischen Bandenwerbungen mit echten Konzernen gefallen uns besser als nur ständig die Einblendungen der „EA Sports“ Social Media Seiten bei FIFA 15.
Was die Spielmodi angeht, bietet Pro Evolution Soccer 15 leider auch nicht besonders viel Innovatives. Offline Freundschaftsspiel, Online Freundschaftsspiel und eine wenig abwechslungsreiche und motivierende Karriere mit einem Team oder einem Spieler.
Ein neuer Spielmodus ist allerdings der „myClub“ Modus, welcher doch stark an „FIFA Ultimate Team“ erinnert. Ihr wählt am Anfang ein paar grundlegende Sachen, wie zum Beispiel Trikot und Wappen, sowie das erste Spielerpaket aus und bildet daraus dann euren „myClub“. Im Gegensatz zu „FIFA Ultimate Team“ ist es bei „,myClub“ aber möglich, seine Wunschspieler gezielt zu erwerben. Als Zahlungsmittel stehen wahlweise eine „ingame“ Währung oder auch Mikrotransaktionen zur Verfügung. Je nachdem, wie schnell man an das angestrebte Ziel kommen möchte, kann der Spieler bei „myClub“ auch entscheiden, ob er sich mit Hilfe von echtem Geld schneller sein Traum-Team zusammenstellt.
Fazit
Als eingefleischter FIFA-Zocker traute ich mich dieses Jahr seit langer Zeit mal wieder an einen „Pro Evolution Soccer“ Teil und wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, die Spielmechanik hat mir sehr zugesagt und ich würde mir einiges davon auch bei FIFA wünschen. Die Präsentation des Spieles ist in Ordnung, aber eben auch hier keine Spitzenklasse, genau wie bei den Karrieremodi, wo man sich immer noch ein Beispiel an der Basketballsimulation NBA 2K15 bzw. generell an dem Hause 2KSports nehmen könnte.
Allerdings habe ich persönlich ein paar Schwierigkeiten mit dem doch recht geringen Lizenzumfang den das Spiel im Allgemeinen bietet. Hier kann Konami nicht einmal einen Bruchteil der Lizenzen des Konkurrenten aufweisen, hat dafür aber die dort fehlenden Lizenzen der „UEFA Champions League“, sowie der „UEFA Europa League“.
Wer auf die fehlenden Rechte verzichten kann und auch bei der Präsentation mit gutem Durchschnitt leben kann, weil er sich sowieso nur auf das Gameplay fokussieren möchte, der macht mit „Pro Evolution Soccer 2015“ nichts falsch! Im Gegenteil, spielerisch ist „PES“ der Konkurrenz in diesem Jahr etwas voraus.
Für mich persönlich reicht es allerdings auch in 2015 noch nicht für die Krone auf dem virtuellen Rasen, aber FIFA 16 und Pro Evolution Soccer 16 werden schneller kommen, als uns lieb ist und dann heißt es in einem Jahr wieder: „Wer ist der König auf dem virtuellen Fußballplatz?“!





