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Wer ist eigentlich Manfred Spitzer?

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Manche von euch kennen ihn vielleicht. Die Rede ist von dem Gehirnforscher Manfred Spitzer, welcher als großer Verfechter gegen die Neuen Medien gilt. In diesem Artikel beleuchte ich ein paar seiner Thesen beziehungsweise Erläuterungen.

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Nutzt man das Gehirn regelmäßig, so führt es zu einem Wachstum der Gehirnareale. Das Gehirn funktioniert somit so ähnlich, wie es mit einem Muskel der Fall ist. Gebraucht man ihn, so wächst das Gehirn. Gebraucht man es nicht, so verkümmert es. Das Gehirn stellt nicht nur das komplizierteste, sondern auch das dynamischste Organ des Körpers dar. Vollziehen wir geistige Arbeit, so treten Veränderungen an winzigen Strukturen auf, den sogenannten Synapsen. Was also, wenn wir Google statt uns selbst zunächst einmal fragen? Manfred Spitzer ist davon überzeugt, dass dadurch etwa das Gehirn droht zu verkümmern. Navigationsgeräte werden benutzt, Handynummern sind eingespeichert und müssen nicht gemerkt werden und Fotos, Emails sowie Musik und Bücher sind sofort abrufbereit. Dabei wäre es so wichtig, sich aktiv mit der Welt auseinanderzusetzen. Experte in einem Sachbegiet wird man nicht, indem man einen Experten zu dem Thema fragt oder Google nach der Antwort suchen lässt, sondern indem man sich selbst mit dem Gebiet auseinandersetzt und es kritisch hinterfragt. Beispiele lesen, Assoziationen zu dem bisherigen Vorwissen herstellen und verschiedene Meinungen sich erlesen.

Computer verarbeiten Informationen. Dies tun auch lernende Menschen. Nun könnte man daraus ableiten, dass der Computer der ideale Lernbegleiter für den Menschen ist. Computer nehmen uns jedoch geistige Arbeit ab. Laptops und Smartboards an Schulen eignen sich somit nicht zum besseren Lernen. Es geht beim Lernen stattdessen um eigenständige Geistesarbeit. Je mehr und vor allem auch je tiefer man einen Sachverhalt geistig bearbeitet, desto besser versteht man diesen und durchdringt ihn auch. Laut Manfred Spitzer gibt es keine hinreichenden Nachweise dafür, dass die moderne Informationstechnik das Lernen in der Schule verbessert. Im Gegenteil, sie führe zu oberflächlicherem Denken, lenkt ab und hat unerwünschte Nebenwirkungen in Form etwa von Gewaltinhalten. Wer sozusagen die geistige Arbeit auf digitale Datenträger überträgt, hat aber noch ein ganz anderes Problem als die Verkümmerung des Gehirns. Die Motivation zum Einprägen von neuen Sachverhalten ist weniger ausgeprägt, schließlich lässt sich ja alles nachschlagen beziehungsweise suchen.

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Auch die sozialen Netzwerke kommen bei dem Gehirnforscher nicht gut weg. Die sozialen Netzwerke befriedigen bei uns das Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Diese neuen Kontaktmöglichkeit biete aber nicht nur Gutes, so Manfred Spitzer. Die Anonymität des Internets bewirkt nämlich, dass wir uns weniger kontrollieren und dementsprechend uns weniger um unser soziales Verhalten sowie deren Reflexion kümmern müssen. Jemand, der seine sozialen Kompetenzen auf herkömmlichem Wege bereits erlernt hat, sprich face-to-face beziehungsweise offline, der kann diese Fähigkeiten auch online einsetzen. Was ist aber mit Kindern, die ihre sozialen Kontakte und ihr Verhalten im Internet fast nur erlernen? Als Folgerung könnte daraus entstehen, dass das Sozialverhalten sehr zu wünschen übrig lässt. Junge Menschen haben immer weniger die Gelegenheit, in der realen Welt im persönlichen Miteinander auszukommen und reale Projekte anzugehen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass soziale Netzwerke zu Einsamkeit und Depression führten.

Sollten wir wirklich Kulturpreise für Computerspiele vergeben? Wollen wir wirklich, dass die Hersteller von Gewaltvideospielen für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sorgen? Manfred Spitzer nennt hierbei als Vergleich die Kinderpornographie beziehungsweise harte Drogen. In diesem Zusammenhang sage die Gesellschaft, stopp das geht zu weit. Wenn es aber um Gewalt geht, die mit Punkten belohnt werden, je grauenhafter man sie ausübt, halten wir das für förderungswürdig. Dabei sei auch auf die parteiübergreifende Kommission des Bundestags verwiesen, welche die Empfehlung ausspricht, Kinder an diese Kulturform schon möglichst früh heranzuführen. Allerdings ist es sehr wohl entscheidend, was Kinder und Jugendliche den ganzen Tag tun. Und diese Tätigkeiten hinterlassen Spuren. Computerspiele sorgen für zunehmende Gewaltbereitschaft, Abstumpfung gegenüber der realen Gewalt, soziale Vereinsamung sowie auch eine geringere Chance auf Bildung. Schlechte Leistungen in der Schule stünden ebenso im Zusammenhang mit den Computerspielen.

 

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