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Death Stranding – Vorschau zum Verwirrspiel

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Was genau hat es mit „Death Stranding“ auf sich? Diese Frage werden wir womöglich erst beantworten können, wenn das Spiel draußen erscheint. Wenn überhaupt sich dann der Schleier löst. Schließlich steckt hinter dem Titel Hideo Kojima. Dass er auf seine ganz eigene Art und Weise tickt, dürfen wir immer wieder erleben.

Hideo Kojima kann als eine Art japanische Entwicklerlegende betrachtet werden. Wer seine Trailer und Spiele verstehen will, der muss hinter Zahlen und Symbolik blicken. Die geschaffenen Werke müssen zudem als eine digitale Kunst betrachtet werden. „Kunst lebt von seiner Interpretation. Wir wissen nicht, wohin die Mona Lisa schaute oder was sie dachte, als sie von da Vinci gemalt wurde. Darin liegt viel mehr Faszination als in dem Gemälde an sich. Weil das Bild eine Geschichte erzählt, die immer mehrere Ebenen haben kann.“ So Hideo Kojima. Es lohnt sich bei einem seiner Trailer nicht nur genau hinzusehen, sondern auch genau hinzuhören. „Death Stranding“ steht für den englischen Begriff, dass damit das Anstranden eines Tierkadavers gemeint ist. Tote, von Öl verseuchte und bedeckte Meeressäuger sind das Ergebnis dieser Szenerie. An Norman Reedus`Hand klebt Öl. Steht das Öl für das Blut, welches uns Menschen an unseren Händen haftet? Kojima ist schließlich bekannt für gesellschaftskritische Themen. Wie aber kommt es zu diesem Phänomen des „Death Stranding“? Wale und Delfine könnten durch das starke Sonarsignal moderner Schiffe verwirrt werden. Es zählen aber auch Sprengungen unterhalb des Wassers für Erdöl – und Erdgas – Erkundungen, welche das sensible Gehör der Tiere beschädigen. Öl – Imperien wie Exon oder BP stehen somit indirekt im Kreuzfeuer der Kritik. Aber auch die Konsumgesellschaft und damit wir, denn woher stammt denn etwa eine Plastikgabel? Geht es in dem Videospiel also um die Verpestung und Zerstörung der Umwelt durch den Menschen? Vielleicht gipfelt das Ganze schließlich in einer Art Apokalypse. Der Künstler Hideo Kojima wird wohl auch seine politische Botschaft übermitteln wollen. „Meine Spiele haben sich immer gegen den Krieg gerichtet. Subtil oder direkt wollte ich immer auf die Gefahr eines Atomkrieges hinweisen. Das ist der eigentliche Grund, warum ihr nukleare Sprengköpfe auf eurer Basis in „Metal Gear Solid 5″ installieren könnt und moralisch entscheiden müsst, ob ihr sie im Multiplayer – Modus einsetzt.“

Das Videospiel “Death Stranding” hat im Grunde schon begonnen, auch wenn es noch nicht veröffentlicht worden ist. Das hat Hideo Kojima in der Vergangenheit bereits betont. Indem er stückchenweise Informationen ans Tageslicht bringt, lässt er die Spieler an Spekulationen und Diskussionen, wie denn das Spiel konkret aussehen könnte, teilhaben. Eigene Theorien dabei aufzustellen ist ausdrücklich erwünscht. Die Unwissenheit, die zum dem Videospiel herrscht, soll auch bis zu der Veröffentlichung zu anhalten. “Death Stranding” wird uns wohl erst die Erleuchtung bringen, wenn es erscheint, wenn überhaupt wir es vollends verstehen werden. Hideo Kojima eben. „Wir leben in einer Zeit der sozialen Netzwerke. In dieser Zeit wollen die Menschen nur sofortige Antworten, aber nicht nur Antworten, sie wollen auch wissen, was sie fühlen sollen. Das ist gut, das ist schlecht. Das ist ein Spiel, das ich mögen sollte. Das ist ein Spiel, das mir nicht gefallen sollte. Sie wollen Antworten darauf, was sie denken sollten. Es ist wie ein mathematisches Problem, bei dem es nicht so wichtig ist, die Lösung zu kennen. Die wichtige Sache ist der Prozess bei der Findung der Lösung. Ich möchte den Spielern nicht den spaßigsten Teil wegnehmen.” Laut Kojima wird im Gamesbereich viel zu viel von Spielen verraten, womit ein Teil der interaktiven Reise bereits im Vorfeld zunichte gemacht wird. Dabei sei gerade das der eigentliche Zweck des Spiels. „Sobald das Spiel fertig ist, glaube ich, dass die Leute alle diese Elemente verbinden können. Es ist nicht so, dass ich nur zufällige Andeutungen mache – alles kommt irgendwann zusammen. Ich versuche sicherzustellen, dass alle Teile des Puzzles passen. Aber wenn ich zu diesem Zeitpunkt den Leuten nur Antworten gebe, dann wäre das nicht sehr interessant. Wir leben in einer Gesellschaft, in der man alle Fragen, die man hat, im Internet nachschlagen kann und sofort die Antworten bekommt. Was macht Spaß? Was macht keinen Spaß? Was ist in diesem Spiel? Was ist nicht in diesem Spiel? Jeder fragt, aber ich möchte, dass die Leute genau das selbst wahrnehmen, denn das ist das, was an einem Videospiel den Spaß ausmacht. Ich möchte, dass die Leute diese Gespräche führen, damit sich die Spannung aufbaut, bis sie die endgültigen Antworten erhalten. Das Spiel ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt, aber wir haben bereits eine Art Spiel mit den Fans begonnen.“

„Death Stranding“ kann wie ein Spiegelbild auf unsere Gesellschaft verstanden werden. Wir führen zum Glück vor allem in Europa weniger Kriege, die uns aktiv schaden und uns vernichten. Nichtsdestotrotz gibt es woanders Faktoren, mit denen wir dafür sorgen, dass unsere Welt und Umwelt leiden. Durch unsere Wegwerfgesellschaft, Rodungen im Regenwald oder aber immer tiefere Bohrungen nach Öl zerstören wir nachhaltig unsere Umwelt. „Kreative sind oft einsam. Ich habe kaum Zeit, mich mit alten Freunden zu treffen. Und wenn ich es mal tue, schaffe ich es nicht, ihnen zuzuhören, mich an Gesprächen zu beteiligen. Denn ich bin ein Tagträumer. Selbst wenn ich meine Ideen Außenstehenden mitteilen würde, würden diese Gedanken niemanden interessieren. Das ist der Grund, warum ich mich nur mit anderen Kreativen treffe, die meine Situation verstehen und die ähnliche Träume haben.“ So wieder Hideo Kojima. Genutzt wird bei dem Videospiel „Death Stranding“ die Decima – Engine von Guerrilla Games, welche auch schon bei „Horizon Zero Dawn“ zum Einsatz kam. Technisch hinterlässt dieses Gerüst einen fantastischen Eindruck. Ein paar Details hat Hideo Kojima allerdings schon über sein Baby verraten. Babys scheinen überhaupt eine bedeutende Rolle in dem neuesten Werk zu spielen. Das klassische Game Over zum Beispiel hat ihn noch nie zufriedengestellt. Für „Death Stranding“ hat er sich dabei etwas Besonderes ausgedacht. „Videogames hatten ihren Ursprung vor über 40 Jahren in den Spielhallen. Starb der Spieler, hieß es Game Over. Man wirft die nächste Münze ein und kann dann an der Stelle vor dem letzten Bildschirmtod weiterspielen. Man konnte so oft sterben, wie man wollte, solange man genügend Münzen nachwarf. Diese für Spielhallen gemachte Mechanik hat sich seitdem nicht geändert.“ Einen permanenten Tod hat Hideo Kojima für das Werk allerdings nicht vorgesehen. Der Entwickler setzt vielmehr auf eine Art Reinkarnation. Wenn der Held Sam stirbt, dann erwacht er unter Wasser. Wir bewegen uns in der Ego – Perspektive, denn Sam hat die Fähigkeit, aus seinem Körper zu treten. „Hier bist du weder tot noch lebendig. Es ist das Äquivalent zum bekannten „Continue?“ – Screen, auf dem ein Counter herunterzählt.“ Sam kehrt danach in seinen Körper zurück. Die Spielwelt aber wird stattdessen nicht wieder zurückgesetzt. Alles, was vor dem Tod passiert ist, wenn man es denn Tod überhaupt nennen kann, bleibt so geschehen.

Laut seiner Aussage kann der Titel auch als Shooter gespielt werden, was aber nicht der eigentliche Sinn des Abenteuers sei. Stattdessen empfiehlt der Spielemacher, den Feinden aus dem Weg zu gehen. Das Ziel sei nämlich letztendlich, die Welt wieder miteinander zu verbinden. Was man sich darunter vorzustellen hat, das weiß wohl aktuell nur Hideo Kojima selbst. „Das Ziel dieses Spiels ist es, die Welt wieder zu verbinden. Viele Leute da draußen interessieren sich für Shooter. Und die Leute können das in diesem Spiel tun. Allerdings würde ich das nicht empfehlen. Und wenn sie das Spiel spielen, werden die Leute merken, dass das nicht die ideale Option ist, obwohl sie diese Option haben werden.“ Hideo Kojima hat außerdem bestätigt, dass Sam, der Charakter, der von Norman Reedus verkörpert wird, der einzig spielbare Charakter sein wird. Kojima sprach unter anderem über die Zwischensequenzen und das Spielgefühl. So soll sich das Spiel von der Steuerung her, von einem “Super Mario” abheben. Das soll heißen, dass Nintendos Klempner mit einem komplexen aber eingängigen Bewegungsrepertoire durch die Gegend bewegt wird. In „Death Stranding“ soll alles etwas gemächlicher ablaufen. So kann der Charakter über Steine stolpern, muss beim Laufen auf sein Gleichgewicht achten oder kann von der Strömung in Flüssen mitgerissen werden. Bei den Zwischensequenzen hat Kojima gerne das Heft in der Hand und hält nichts von Outsourcing. Alles soll wie aus einem Guss wirken und optimaler Weise hätte er gerne eine Kameraeinstellung für das komplette Spiel und die Cutscences. Dieses Vorhaben ist natürlich sehr schwierig zu realisieren und Kojima vergleicht dies mit einer Action-Szene, die mit nur einem einzigen Schnitt gedreht wird. In diesem Zuge ist er auch nochmal auf seinen Perfektionismus eingegangen. So entscheidet er gerne selbst über alles. Jedoch lässt er auch Meinungen aus dem Team zu, wenn diese Idee die Spielerfahrung von Death Stranding verbessert. Regisseur Jordan Vogt-Roberts ist durch “Kong: Skull Island” bekannt. Er war ebenfalls am Set von “Death Stranding” und laut seinen Aussagen sind die Cutscenes so gut, dass unsere Augäpfel schmelzen werden. Eine sehr gewagte Aussage. Wir dürfen uns auf einiges womöglich gefasst machen. Unter anderem auch auf eine irre Story. Mads Mikkelsen selbst hat schon die Bemerkung geäußert, dass er die Story selbst nicht komplett verstehe. Immerhin soll er den Bösewicht darstellen in dem Videospiel.

Spekulationen drehen sich schon seit längerem um das Projekt. So war auch zuletzt die Rede davon, dass Diane Kruger die weibliche Hauptrolle übernehmen könne. Das sollte aber mit sehr viel Vorsicht genossen werden. Indes hat auch Norman Reedus weiter etwas über das Projekt verlauten lassen. Von dem Konzept scheint er sehr angetan zu sein. Es sei nämlich nicht einfach nur “Töte jeden und gewinne das Spiel”, sondern es soll die Spieler verbinden. Bereits Hideo Kojima hatte diese Verbindungen, die es geben soll, sehr betont. “Death Stranding” soll seiner Zeit sehr voraus sein und enthält womöglich Elemente aus dem Social Media. Es soll darum gehen, den physikalischen Kontakt zwischen den Menschen wieder herzustellen. Was auch immer das genau bedeuten mag. Allem Anschein nach möchte Hideo Kojima auch hier sein eigenes Ding durchziehen und die Grenzen weit nach draußen ziehen, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Wie diese Social Media – Elemente eingebaut werden sollen, bleibt ein Geheimnis für sich. Hideo Kojima konnte sich bereits ein paar namhafte Personen aus der Filmbranche sichern. Dazu zählen vor allem Norman Reedus, Mads Mikkelsen und Guillermo del Toro. Während ersterer für die meisten von euch aus “The Walking Dead” bekannt sein dürfte, hat sich Mads Mikkelsen als Bösewicht in “Casino Royale” einen Namen gemacht. Inzwischen ist aber klar, dass diese Liste noch nicht das Ende der Fahnenstange darstellt. So hat die britische Schauspielerin Emily O’Brien per Instagram mitgeteilt, dass sie zusammen mit Norman Reedus und eben Troy Baker an “Death Stranding” arbeitet. „Ich bin geehrt an der Seite dieser beiden tollen Typen an Hideo Kojimas neuen Projekt Death Stranding zu arbeiten. Ich bin ein glückliches Mädchen“ , so ihre Aussage dazu. Emily ist kein unbeschriebenes Blatt in der Videospielbranche. So wirkte sie bereits bei Titeln wie „Mittelerde: Mordors Schatten“ oder „The Order 1886“ mit. Genügend Erfahrung dürfte sie somit für das Mammutprojekt “Death Stranding” mitbringen.

„Death Stranding“ soll aber nicht einfach nur ein einfaches Open – World – Spiel werden. Stattdessen hat man gar vor, das ganze Genre zu revolutionieren. Das sind hohe Töne, die dabei angesetzt werden. Man wird sehen, inwieweit dieser Vorsatz glücken kann. Der Titel befindet sich zudem seit Dezember 2017 im sogenannten Alpha – Stadium. Die Entwickler können somit das Videospiel bereits von vorne bis hinten komplett spielen. „Death Strand“ steht im übrigen auch für einen verbindenden Strang oder Faden, den man immer wieder in den Trailern sehen kann. Eigentlich sollte Norman Reedus darüber hinaus ja in dem Reboot zu „Silent Hill“ mitwirken, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hideo Kojima. Das Projekt wurde aber eingestampft. Das mysteriöse Baby ist in den Trailern immer stets dasselbe, es wird vermutlich also eine sehr wichtige Rolle spielen. Und dann ist da noch der mysteriöse Regen, der die Fähigkeit besitzt, die Zeit zu manipulieren. Pflanzen wachsen in Sekunden, genauso schnell altern aber auch Menschen. „Timefall“ nennt sich dieses Phänomen und repräsentiert einen wichtigen, integrativen Story – Bestandteil. Dabei kann ihn der Protagonist Sam zu seinem Vorteil nutzen.

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