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Call of Duty: Black Ops 2 – Review

Das Jahr 2012 neigt sich dem Ende und bis hierhin haben wir die hochkarätigen Ego-Shootern vermisst. Da hätten wir einmal Spec Ops: The Line und Medal of Honor: Warfighter. Activision und Treyarch wollen es mit Call of Duty: Black Ops 2 besser machen. Ob es Ihnen gelingt, erfahrt ihr im Review.

Call of Duty: Black Ops 2

Mittlerweile handelt es sich bei der Call of Duty-Reihe um ein Phänomen. Jahr für Jahr wird die Reihe erfolgreicher, obwohl man sich über die Spiele teilweise zu Tode ärgert. Wie man es trotzdem dann noch schaffen kann, die Spielereihe so erfolgreich zu halten, bleibt wohl ein Geheimnis von Activision. Nicht umsonst konnte die Call of Duty-Reihe zum vierten Mal hintereinander den größten Entertainment-Launch des Jahres feiern. In den ersten 24 Stunden machte man  mit Black Ops 2 einen Umsatz von 500 Millionen US-Dollar! Genug über Zahlen geredet, jetzt geht es um den neusten Ableger: Call of Duty: Black Ops 2!

Die Handlung – Willkommen in den 80ern & im Jahr 2025

Die Geschichte spielt sich in zwei miteinander verknüpften Handlungen ab, die einmal in den 80ern abspielt und dann hätten wir noch die futuristische Handlung im Jahre 2025. Alex Mason, der Protagonist aus dem Vorgänger, ist auch in Black Ops 2 mit von der Partie – begleitet von seinen Mitstreitern dem CIA-Agent Jason Hudson sowie Frank Woods. In der Vergangenheit kämpft sich das fatale Trio durch Afghanistan, Angola und Panama.

In der Zukunft schlüpft ihr in die Rolle von David Mason, der Sohn von Alex Morgen. Sein Ziel ist es, seinen Vater wiederzufinden, der schon seit Jahren als verschollen gilt. Klingt eigentlich relativ einfach, doch ohne einen wahren Bösewicht gibt es keine gute Geschichte. Raul Menendez, der große Nemesis von Alex Mason und Frank Woods, kehrt zurück und den müssen wir unschädlich machen. Eines sei vorweg gesagt: Auf das  traditionelle „Gut gegen Böse“ hat man verzichtet, auch der Protagonist zeigt seine Schattenseite.  Alles Weitere enthält Spoiler und sollte von euch selbst herausgefunden werden.

Die Geschichte in Black Ops 2 beginnt nicht gerade gut. Die ersten Missionen weisen das Shooter-typische „Run & Gun“-Syndrom auf, das heißt nichts anderes als „Gehe zu Punkt XY, eliminiere alle Feinde, gehe zu Punkt XY, etc., und abstoßende Bilder wie verbrannte Leichen, sind nicht nur eklig, sondern auch total fehl am Platz! Aber mal schön langsam mit den jungen Pferden. Apropos Pferden.. Schon mal mit Pferden durch die Wüste geritten und mit einem Bazooka auf Feinde geschossen? Klingt unlogisch? Willkommen bei Black Ops 2! Rambo wäre stolz gewesen…

Wie schon erwähnt beginnt die Kampagne von Black Ops 2 nicht sonderlich gut, doch dafür nimmt es immer mehr Fahrt auf. Zugleich werden die Missionen abwechslungsreicher – Klettereinlagen werden einem geboten, klassische „Lausch-Aktion“ und überflutete Straßen sind nur ein paar Beispiele. Besonders die Mischung zwischen den spektakulären und ruhigen Missionen schafft ein gutes Spielerlebnis – zudem sind einige Überraschungen geboten. Eine kleine, große Neuerung ist auch die Auflockerung der linearen Kampagne. Zwar läuft noch alles recht geskripted ab, doch dafür kann man die breite Fläche besser nutzen, als wie beim Vorgänger. Entfernt man sich jedoch zu weit, muss man vom letzten Kontrollpunkt neu starten. Diese sind übrigens gut gesetzt – Frust sollte nicht auftauchen, auch wenn man mal nach unzähligen Gegnern stirbt.

Freunde der Politik dürften sich über die „Gastauftritte“ einiger Politiker gefreut haben. In der Kampagne trifft man unter anderem auf Lieutenant Colonel Oliver North oder David Petraeus, der verkörpert sich selbst im Jahre 2025 und ist der Verteidigungsminister. Kurios ist jedoch folgendes: Erst vor kurzem ist er von seinem Amt zurückgetreten, aufgrund der Affäre mit seiner Biographin. Genug Politik, zurück zu den wirklich Wichtigen Dingen im Leben.

Ein bisschen Abwechslung sorgen auch die „Strike-Force-Missionen“. In dieser habt ihr die freie Wahl, welches Ziel ihr erledigen wollt. Habt ihr euch für eins entschieden, werden eure Partner die restlichen Ziele erledigen. Auch kann man nun vor jeder Missionen seine Waffen auswählen, wie im Multiplayer-Modus könnt ihr hierbei verschiedene Waffen, Waffenaufsätze und Perks aufrüsten.

Bei unserer Reise durch die Kampagne, müssen wir einige Schauplätze besuchen – diese sind auf der ganzen Erde verteilt. Von Jemen und Afghanistan hinüber nach Haiti oder San Francisco. Quick Time-Events scheinen bei den Jungs von Treyarch wohl hoch in Kommen zu sein, so muss man hier einige Events überstehen. Mit den sechs verschiedenen Enden, machen die Entwickler vieles Richtig. So ist man quasi gezwungen die Kampagne noch ein paar Mal durchzuspielen.

Raul Menendez und Frank Woods (2025)

Alles in einem bekommen wir eine sehr gut inszenierte Geschichte geliefert, die dazu noch klasse erzählt wird. Treyarch geht mit Black Ops 2 in die richtige Richtung, auch wenn noch nicht alles glänzt. Besonderes Lob gibt es für den Bösewicht Raul Menendez, der seine Rolle mehr als gut spielt. Die Dauer ist jedoch ein großer Kritikpunkt. Selbst auf „Schwer“ ist man in maximal neun Stunden durch. So etwas sollte eigentlich nicht sein.

Technik – Gameplay, Grafik & Sound

Was haben sich die Entwickler bei dieser KI gedacht? Die Intelligenz der Gegner lassen zu wünschen übrig. Selbst wenn ihr entdeckt werdet, ihr schnell in Deckung geht oder euch herumschleicht, werdet ihr schnell vergessen. Stattdessen haben die Gegner es auf unsere Mitstreitern abgesehen, die auch nicht unbedingt vom schlauen Apfel genascht haben, so haben wir Zeit unsere Feinde nach und nach zu eliminieren. Man setzt in Call of Duty: Black Ops 2 auf eine große Anzahl von Gegnern – Hauptsache schön laut und gefährlich.

Nun was für einen großen Sprung in Sachen Technik erwartet man beim mittlerweile neunten Teil der Call of Duty-Serie? Eigentlich einen recht großen, doch was wir da teilweise angeboten bekommen ist mehr als von Vorgestern.

Die Grafik ist heutzutage total überholt. Zu welcher Leistung die PlayStation 3 fähig ist, ist ja kein Geheimnis. Wieso nutzt man da nicht das volle Potenzial der Konsole aus? Der Sound ist wie die Story von Call of Duty: Black Ops 2. Reines Popcorn-Kino! Was wir da an Sound bekommen ist stellenweise brillant. Vom Waffensound angefangen bis hin zu den klasse Effekten – Treyarch verwöhnt uns hier mit hoher Kunst. Für den Soundtrack ist übrigens kein anderer als Jack Well mitverantwortlich. Für die Spielekenner sollte er bekannt sein für seine Kompositionen zu Mass Effect oder Splinter Cell: Pandora Tomorrow.

Dennoch kann man mit der Technik zufrieden sein. Warum? Zu einem passt das Gesamtbild von Black Ops 2 und mit einem Shooter muss man ja nicht allzu Kleinlich umgehen. Hierbei handelt es sich nicht um ein Open-World Spiel. Da ist es egal, ob sich ein Stück Papier bei jeder Bewegung von uns mitbewegen oder nicht.

Zombie-Modus

Der beliebte Zombie-Modus geht in die dritte Runde. Mittlerweile hat man sich von den Nazi-Zombies distanziert und versucht mit mehr Spielern und neuen Modi die Spieler für sich zu gewinnen. Online, per Systemlink und mit einem weiterhin Freund an einer Konsole, könnt ihr das große Überleben starten. Drei Spielmodi stehen zur Auswahl: Tranzit, Grief sowie der klassische Survival-Modus. Gerade letzteres sollte jedem bekannt sein. Kämpft gegen Wellen von Untoten an. Sammelt dabei mit jedem Abschuss Geld um euch neue Waffen, Waffenupgrades oder Munition zu kaufen. Natürlich könnt ihr auch wieder mit Bares neue Gebiete der Karte aufdecken.  Wie ihr merkt, hat sich nicht sonderlich viel verändert. Was bringen die neuen Modi mit sich?

„Gehiiiiiiirne“

Der Tranzit-Modus ist quasi eine Zombie-Kampagne. In einem Bus reist ihr von Level zu Level und bekämpft mit Freunden die Untoten. Der Grief-Modus ist ein kleiner PvP-Ersatz. Messt euch mit anderen vierköpfigen Teams und schaut nach, wer mehr Punkte ergattern kann. Schade, dass man nicht direkt im Duell gegeneinander antreten kann. So ein kleines Mensch gegen Zombie Duell wäre doch mal was feines, oder?

Nun zusammengefasst bleibt der Zombie-Modus der Zombie-Modus. Neuerungen blieben aus und ob der Zombie-Modus was für längere Zeit ist? Ich mag es bezweifeln.

Multiplayer – Das A und O

Das Herz der Call of Duty-Reihe ist ganz klar der Multiplayer-Modus. Nicht umsonst waren bereits am Release weit mehr als 50.000 Spieler online. Auch in diesem Jahr kann man mit dem Multiplayer-Part mehr als zufrieden sein. 14 Multiplayer-Maps stehen uns zur Verfügung sowie 12 spielbare Modi. Das Design der Maps ist in diesem Jahr sehr gut gelungen und lassen so schnell keine andere Map vermissen. Kämpft euch in einen kleinen Canyon, Jemen oder in Los Angeles durch – für jeden sollte was Passendes dabei sein! Auch eine Neuerung ist das sogenannte „Pick 10“ System. Damit habt ihr die Möglichkeit zehn Gegenstände mit in die Schlacht zu nehmen.

Auch wurde das Punktesystem für den neuen Ableger überholt. Selbst für das Ergreifen einer Fahne, bei dem Spielmodus Capture the Flag, gibt es Punkte – war vorher nicht so. Schade ist jedoch, dass zu 90 Prozent auf taktisches Denken verzichtet wird. Hauptsache viele Kills und Punkte. Die Spawnpunkte sind teilweise miserabel gesetzt. Es kommt nicht selten vor, dass hinter einen plötzlich ein Gegner wiedererwacht. Ob die Neuerung „Codcasting-Feature“ was für die Zukunft ist, mag ich ein wenig bezweifeln. Mit dem Feature haben wir die Möglichkeit Online-Partien live anzuschauen. Für Clans und Wettbewerbe vielleicht ganz Interessant, aber für den Otto Normalverbraucher?

Stellt eure individuelle Klasse zusammen

Nichtdestotrotz machen die Jungs von Treyarch mit dem Multiplayer-Modus so gut wie alles richtig. Fans werden auf ihre Kosten kommen und es wäre keine Überraschung, wenn der Durchschnittsspieler im Online-Server mehr als 100 Spielstunden auf dem Buckel haben würde.

Fazit

Activision und Treyarch gehen mit Call of Duty: Black Ops 2 den richtigen Weg. Der Singleplayer-Modus erzählt eine grandiose Geschichte, auch wenn es mit dem Gameplay noch nicht perfekt ist. Dafür agiert die KI zu mangelhaft. Der Zombiemodus ist ganz nett, doch auch nichts für längere Zeit. Der Multiplayer-Modus hingegen wird lange leben. Wer auf der Suche nach einem guten Online-Shooter ist, der wird mit Black Ops 2 nichts falsch machen.

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7 Kommentare

  1. @Luke

    Was die Story angeht, muss ich sagen: Sie ist wirklich deutlich besser und vor allem deutlich länger als die der Vorgänger.

    Multiplayer mach wie immer Spaß, aber grafisch bekommen wir hier wieder den gleichen Rotz serviert. PS2 Niveau trifft es wirklich auf den Punkt. Auch was die KI angeht, behältst du vollkommen Recht. Denen scheint ihr eigenes Leben nichts Wert zu sein. Wie du es richtig gesagt hast, reißt einzig und alleine der Multiplayer in jedem COD noch einige Sterne. Ich finde es einfach nur schlampig, was die Entwickler uns da auftischen.

    Ich muss aber sagen, dass dieses COD deutlich besser als seine Vorgänger ist.

    Den sich immer wieder wiederhohlenden Hype um ein neues COD hab ich noch nie verstanden. Am Anfang sagen immer alle, es sei geil und nach 3 Monaten wollen es am liebsten alle wegschmeißen. So ist es doch immer!!!!

  2. Grafik fühlt man sich zeitweise an PS2 Zeiten erinnert. Selten so schlechte Grafik in den letzten Jahren gesehen. Aber es ist schon eine Leistung von Activision ein Spiel mit derartiger Rotzgrafik per Patch noch schlechter aussehen zu lassen.
    Die Waffensounds kann ich nur als katastrophal bezeichnen. Ich hatte das Gefühl, ich schieße mit meiner Soft-Air zuhause auf Katzen.
    Will man hier den Vergleich zwischen der (Genre)Referenz Battlefield 3 ziehen, müsste COD eine Wertung von -2 bekommen.
    Über die KI muss man keine weiteren Worte verlieren.

    Story kann ich nicht endgültig beurteilen, hab nach 2 Stunden abgeschaltet.

    Würde man mich nach einer Bewertung fragen, gäbe es 3 geschenkte Sterne aufgrund des MP. Aber gut vielleicht bin ich auch etwas voreingenommen…

    Wie trotzdem jedes Jahr ein neuer Rekord erreicht wird ist unerklärlich. Hoffe die Reihe stirbt bald und es wäre einfach nur die Krönung, wenn Activision in der neuen Generation immer noch die gleiche Engine benutzen würde.

    Sorry, aber COD gehört zu den schlechtesten Serien die aktuell im Umlauf sind.

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