Alle NewsBLOODBORNE (Review) | Das Spiel mit dem Tod

BLOODBORNE (Review) | Das Spiel mit dem Tod

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Eine dunkle Gasse inmitten der viktorianischen Großstadt Yharnam. Die Pflastersteine glänzen nass vom Regen. Die kathedralenartigen Gebäude werfen lange Schatten, mit all ihren hoch aufragenden Zinnen, Türmen und grotesken Formen. Ohne Vorwarnung stürmt ein wütender Mob Bewohner mit Mistgabeln und Beilen auf uns zu. Eh wir uns versehen, sind wir tot. Willkommen in Yharnam und willkommen in BLOODBORNE.

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BLOODBORNE ist das neue Action-Rollenspiel von From Software, den Entwicklern der berühmt-berüchtigten DARK SOULS Reihe. Was seine Wurzeln sind und woher es kommt, macht das Spiel überdeutlich durch seinen enorm hohen Schwierigkeitsgrad und Frustfaktor klar. BLOODBORNE ist nicht nur Name des Spiels sondern auch Programm in der Rahmenhandlung – es geht um Blut in jeder nur denkbaren Form. Wir vergießen es, wir sammeln es, wir werten unsere Charakterwerte damit auf und wir heilen uns damit. Was für eine Ironie wo doch ganz Yharnam von einer schrecklichen Krankheit befallen wurde, die scheinbar über das Blut übertragen wird. Die Bewohner der Großstadt sind krank, tot oder schon längst zu den Bestien geworden, die uns durch die dunklen Gassen jagen. Auf der Suche nach einem Heilmittel schneiden, hacken und schlitzen wir uns also durch die übellaunigen Gegner, die nur eins wollen – unseren Tod. Der wird uns traditionsbewusst auch mehr als nur häufig ereilen.

In diesem Review versuchen wir zu klären, worum es in BLOODBORNE geht, was seine Stärken und Schwächen sind, aber vor allem, ob es sich lohnt zu spielen. Hoffentlich kann unser Bericht aber dabei helfen zu entscheiden, ob BLOODBORNE euch gefallen könnte!


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Ein neuer Jäger – Die Charakter-Erstellung:
Die ersten Minuten im Spiel verbringen wir in einem klassischen Charakter-Editor, in dem wir unser „Bleichblut“ entwerfen. Hier dürfen wir Geschlecht, Aussehen und Stärken unseres Charakters anpassen. Auch unsere Herkunft spielt eine wichtige Rolle, mit der wir die Vergangenheit unseres Charakters festlegen. So machen wir aus ihm beispielsweise einen „Angsthasen“ mit glücklicher Kindheit und durchschnittlichen Attributen oder, um ein anderes Extrem zu nennen, einen „Einzig Überlebenden“, der als einziger ein Massaker in seinem Heimatdorf überlebt hat, darum aber hohe Vitalität und Kraft besitzt. Schon hier legen wir also fest, welche Art von Charakter wir spielen wollen. Das lässt sich zwar im Spielverlauf noch ändern, aber man verschenkt wichtige Erfahrungspunkte und levelt lieber direkt entsprechend seiner Spiel-Vorlieben. Viel Stärke kommt also beispielsweise unserer Schlagkraft mit schweren Waffen zu gute, Ausdauer unserer Schnelligkeit mit leichten Waffen.


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Yharnam – Die Spielwelt
Die Stadt Yharnam ist eine wirkliche Augenweide mit ihren weitläufigen Bezirken, finsteren Straßen und Gassen, der Kanalisation sowie den hoch aufstrebenden Türmen und Zinnen der kathedralenartigen Gebäuden. Inspiriert wurden das Design des Spiels sowie die viktorianische und gotische Architektur der Spielwelt übrigens durch europäische Städte im 19. Jahrhundert. Beispielsweise von Paris, Edinburgh, London und – Köln. Die mysteriöse Epidemie hat den Großteil der Bevölkerung getötet oder in grauenvolle Monster verwandelt. Durch die Straßen patrouillieren seit dem Ausbruch ganze Heerscharen von verrückten Bewohnern, die die Straßen wieder sicher machen wollen. Aber auch sie sind unlängst von der Blutkrankheit befallen und töten auch jene, die nur durch Yharnam reisen wollen. Die sogenannten „Jäger“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Ursprung der Epidemie aufzudecken und die Stadt vor dem Untergang zu retten, doch bisher kehrte niemand zurück, der seinen Fuß in die Stadt setzte.


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Geschnetzeltes fein oder grob? – Die Waffen in Bloodborne
Gleich zu Beginn dürfen wir zwischen drei Waffen entscheiden, welche am besten zu unserem Kampfstil und Charakter passt. Generell sollen aber nicht die Attribute der Waffen das ausschlaggebende sein, sondern deren Bewegungen und Angriffsmuster. Das Besondere an den Waffen ist, dass wir sie auf Knopfdruck transformieren können. So wird aus einem kurzen Beil durch ausklappen der Klinge plötzlich ein schweres Schwert mit deutlich größerer Reichweite. Oder ein metallener Spazierstock verwandelt sich in eine mit vielen kleinen Klingen versehene Peitsche. Das Waffendesign ist einfach nur verdammt kreativ und cool. Im Laufe des Spiels lassen sich natürlich noch weitere mächtigere Waffen freischalten. Wer DARK SOULS gespielt hat wird also auch hier immer zwischen Nahkampfwaffen und jenen mit größerer Reichweite hin- und herschalten können. In der zweiten Hand trägt der BLOODBORNE-Jäger eine Schusswaffe. Die richtet bei den Monstern und Bossen allerdings kaum Schaden an, sondern dient dazu, Gegner anzulocken oder ihre Angriffe zu unterbrechen. Schilde gehören also endgültig der Vergangenheit an und vorbei sind die Zeiten, in der man gegnerische Angriffe blocken konnte. Doch was bedeutet das für das Kampfsystem?


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Im richtigen Moment zuschlagen – Das Kamfsystem
Schlagen und Blocken, Schlagen und Blocken… halt, moment! Wir können gar nicht blocken? Auffallend ist, dass die Kämpfe nun um einiges schneller ablaufen und unser Jäger deutlich agiler ist, was er auch sein muss wegen der flinken Gegner. Da wir nicht mehr in der Lage sind Angriffe zu blocken ist es essentiell Gegnern auszuweichen. Mit einem Druck auf die O-Taste springt der Jäger nach hinten und in Verbindung mit einer Richtungsangabe des Analog-Sticks hechtet er mit einer Ausweichrolle in die vorgegebene Richtung. Wer zögert und zu lange auf einer Stelle stehen bleibt stirbt schneller, als er Heiltränke zu sich nehmen kann. Immer in Bewegung zu bleiben ist also genauso wichtig, wie das Ausweichen, denn die Gegner sind nicht nur schnell, sondern auch bewegungsfreudig. Sie jagen uns durch ganz Areale, verfolgen uns, versuchen uns zu flankieren und sind besonders in Gruppen sehr gefährlich. Aber auch das Einnehmen der Heiltränke, hier Blut-Phiolen, geht glücklicherweise schneller als noch in DARK SOULS vonstatten. Man merkt, wie schwer und herausfordernd aber auch durchdacht das „neue“ Kampfsystem in BLOODBORNE geworden ist. Genauso wichtig wie das Ausweichen sind Konterangriffe. Unterbrechen wir den Angriff eines Gegners im richtigen Moment durch einen Schuss aus der Donnerbüchse, gerät er ins Taumeln und öffnet uns ein kleines Zeitfenster für einen mächtigen Angriff. Getreu dem Motto, wer wagt gewinnt, belohnt BLOODBORNE schnelle Reflexe und mutige Angriffe, denn durch geschickte Konter können wir im Kampf verlorene Gesundheit wiederherstellen. Außerdem gibt es einige Items, die ebenfalls hilfreich sein können. Selbst ein einfacher Gegner kann in der Gruppe sehr gefährlich werden. Darum können wir Kieselsteine auf Gegner werfen, um sie wütend zu machen, anzulocken und von der Gruppe zu trennen. Je nach Situation ist das sehr lebensverlängernd, Gegner einzeln und nacheinander auszuschalten. Wirklich hilfreich sind auch die Molotow-Cocktails die wir im Kampf einsetzen können.


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Tausend Tode gestorbenDie Bosskämpfe
Highlight in BLOODBORNE sind natürlich wieder die zahlreichen Boss-Kämpfe, die traditionsbewusst für schweißnasse Hände, Frustration, Gewalt am Gamepad und unzählige Wutanfälle sorgen. Umso größer ist die unbändige Freude und das Gefühl, nachdem wir einem der oberfiesen Obermotze den Garaus gemacht haben. Belohnt werden wir mit besonders seltenem Equipment und Ausrüstungsgegenständen. Bei jedem Kampf gilt es erst einmal den Gegner zu analysieren und herauszufinden, wie er sich bewegt, wie seine Angriffsmuster sind und wo seine Schwächen liegen. Das braucht auch gerne einmal fünf oder mehr Versuche, um einen Gegner zu analysieren und eine Strategie zu finden, die funktioniert. Auch die großen Bosse sind sehr bewegungsfreudig, oft schneller als unser Jäger ausweichen kann und ändern sogar ihr Verhalten.


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Zeitvertreib & generelles Gameplay
Aber was kann man abseits der Kämpfe in Yharnam noch anstellen? In Yharnam selber können wir an verschiedene Haustüren klopfen und mit den Bewohnern der Stadt sprechen, wodurch sich oftmals kleine Nebenquests ergeben, die wir erfüllen können, aber nicht müssen. Gespeichert wird übrigens mittels Laternen, die überall in der Stadt verteilt sind. Von dort aus können wir auch per Schnellreise zu anderen bereits entdeckten Orten in der Stadt reisen oder zurückkehren in den „Traum des Jägers“. Der ist gewissermaßen die Basis, in die wir immer wieder zurück kehren, um beispielsweise Ausrüstung in unserer Kiste einzulagern, Waffen und Fähigkeiten zu verbessern oder bei einem Händler einzukaufen. Das Einlagern – insbesondere von Blut-Phiolen – ist auch enorm wichtig, da wir nur maximal 20 Stück bei uns tragen können. So können wir auf den Straßen der Stadt genug Phiolen sammeln, sie in der Truhe verwahren und für Boss-Kämpfe nutzen. Auffallend sind bei allen Schnellreisen allerdings die langen Ladezeiten, die gerne mal eine halbe Minute dauern.


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Platz für Rollenspiel bei so viel Action?
BLOODBORNE will ein Rollenspiel sein. Wie steht es also nun um RPG-Gameplay in dem so actionlastigen Spiel. Ganz abgesehen von dem klassischen „Entwerf Deinen Helden“-Baukasten am Anfang des Spiels und das Festlegen seiner Stärken, lässt sich die Ausrüstung im späteren Verlauf verbessern. Waffen richten mehr Schaden an und Mäntel, die DARK SOULS Rüstungen abgelöst haben, schützen besser vor Angriffen. Auch unsere Fähigkeiten und Charakterwerte lassen sich steigern. Es gibt also einige RPG-Elemente, aber wer Entscheidungsfreiheit erwartet, wird leider enttäuscht. Lediglich beim erkunden der detaillierten und riesigen Stadt Yharnam haben wir die Freiheit, welche Bereiche wir zuerst erkunden möchten. Allerdings darf man auch hier keine offene und weite Map erwarten. Die Straßen sind sehr verwinkelt und über Treppen und Aufzüge gelangt man auch auf anderen Ebenen und sogar Dächer der Stadt. Sogar Bereiche der Kanalisation unterhalb von Yharnam können erkundet werden. Wir laufen im Spiel also zugegebenermaßen durch verzweigte Schlauchlevel, in denen wir hin und wieder alternative Wege einschlagen, oder entscheiden können welchen Bereich der Stadt wir als nächsten erkunden möchten. BLOODBORNE arbeitet hier stellenweise mit ein bisschen Backtracking. Oftmals ergeben sich dadurch aber auch neue Wege, weil sich nun Tore öffnen oder Leitern benutzen lassen. So kehren wir zwar häufiger zu bereits bekannten Gebieten zurück, können aber nun andere Wege nutzen, um Gegner zu umgehen oder ihnen in den Rücken zu fallen.


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Fazit & Wertung
Entwickler From Software hat mit BLODDBORNE ganz klar ein Spiel geschaffen, das Fans von DARK SOULS anspricht. Das Spiel ist kein Stück einfacher geworden und funktioniert nach dem selben Erfolgsrezept wie schon seine geistigen Vorgänger. Stirb, häufig und immer wieder und lerne daraus, wie Gegner funktionieren und wie man sie bezwingen kann. Umso größer ist nachher die Freude, wenn ein fieser Gegner bezwungen wurde. Das dieses Spielprinzip allerdings nur einen kleinen Teil der Gamer anspricht, sollte auf der Hand liegen. Nicht jeder ist bereit so viel Frust auf sich zu nehmen, um dieses Spielerlebnis zu haben. Hier muss jeder ganz klar für sich herausfinden, ob im das Spielprinzip von BLOODBORNE gefällt, oder eben nicht.

Eine Chance geben solltet ihr dem Spiel auf jeden Fall. Es ist ein PlayStation4-Exklusivtitel, der toll aussieht, ein unverbrauchtes Setting bietet, mit fordernden Kämpfen punktet und dafür belohnt, Frust zu ertragen und Durchhaltungsvermögen zu beweisen. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass BLOODBORNE abermals kein Spiel ist, das seine Geschichte einfach preisgibt und sie auf dem Präsentierteller überreicht. Genau wie die herausfordernden Kämpfe, will auch die Geschichte von uns Spielern entdeckt werden. Erwartet also ebenso auch keine langen Zwischensequenzen, die die Handlung des Spiels voran treiben. Man kann nur aufdecken, was in Yharnam passiert ist, wenn man aufmerksam spielt, mit NPCs redet, Gegenstände sammelt, gefundene Textdokumente liest und vieles mehr. Für Entdecker, die gerne alles bis ins kleinste Detail untersuchen und selber herausfinden möchten worum es geht, ist dieses Spielprinzip genau das richtige. Die langen und nervigen Ladezeiten will der Entwickler übrigens mittels eines Patchs nachträglich verkürzen.

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Furcht bringt Erlösung! Reise in eine Stadt, in der hinter jeder Ecke der Tod, Wahnsinn und albtraumhafte Kreaturen lauern. Hidetaka Miyazaki und FromSoftware – Schöpfer der legendären Action-Rollenspiele Demon’s Souls, Dark Souls und Dark Souls II – präsentieren mit Bloodborne exklusiv für PlayStation 4 ein neues, actiongeladenes RPG voller unerbittlichem Grauen.

Bloodborne – ein actiongeladenes RPG voll unerbittlichem Grauen exklusiv für PlayStation 4.

Stelle dich deinen Ängsten und suche nach Antworten in der antiken Stadt Yharnam, in deren Straßen sich eine seltsame Krankheit wie ein Lauffeuer ausbreitet. In dieser furchterregenden Welt voller Gefahren ist es an dir, deren dunkelste Geheimnisse zu enthüllen, um dein eigenes Überleben zu sichern.

Cut You Down Trailer - Bloodborne (PS4, englisch)

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